2021 keine Biathlon-WM in Tjumen

Hochfilzen · Die Biathlon-Weltmeisterschaften 2021 finden wegen des Skandals um das mutmaßliche Staatsdoping nicht in Russland statt. Auf einem Außerordentlichen Kongress entschied der Weltverband IBU gestern im österreichischen Fieberbrunn, dass der russische Verband RBU die Titelkämpfe im sibirischen Tjumen bis zum 24. Februar offiziell zurückgeben soll. Ansonsten werde Russland die WM entzogen, hieß es in einer Mitteilung. Über die WM-Neuvergabe soll dann 2018 entschieden werden.

Auf massiven Druck der Biathleten hatte sich die IBU am Tag vor dem ersten WM-Rennen in Hochfilzen getroffen, um härtere Anti-Doping-Regeln zu beschließen. 154 Athleten hatten in einem Brief an die IBU gefordert, die Sperren auf bis zu acht Jahre zu verlängern, das Bußgeld auf bis zu eine Million Euro zu erhöhen und betroffenen Nationen Startplätze zu entziehen. Diese Forderungen wurden zunächst nicht erfüllt. Nun soll eine sechsköpfige Arbeitsgruppe Vorschläge erarbeiten, die zeitnah an den IBU-Vorstand weitergeleitet werden sollen. "Der Kongress war richtig, um ein Zeichen an die Athleten zu setzen. Es war richtig, dass wir heute keine Schnellschüsse gemacht haben", sagte Franz Steinle, der als Präsident des Deutschen Skiverbandes ebenso zu der Arbeitsgruppe gehört wie der US-Amerikaner Lowell Bailey als Athletenvertreter. Der russische Verband RBU kündigte jedoch prompt an, die WM nicht freiwillig zurückgeben zu wollen. Verbandschef Alexander Krawtsow: "Wir sind absolut dagegen, freiwillig auf die WM zu verzichten", so Krawtsow.

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