Die älteste WM-Starterin Pechstein will eine Medaille

Gangneung · Eisschnelllauf-Titelkämpfe in Südkorea starten heute.

So fröhlich blickte Claudia Pechstein noch nie nach einer Absage. Wenige Stunden vor dem Beginn der Eisschnelllauf-Weltmeisterschaft auf der Olympia-Bahn in Gangneung gab die 44 Jahre alte Berlinerin ihren Verzicht auf den Start über 3000 Meter bekannt. "Ich möchte mich voll auf meine Spezialstrecke über 5000 Meter konzentrieren und stehe auch für den Teamlauf und Massenstart zur Verfügung", sagte sie gestern.

Ihr Trainer Peter Mueller verbreitete schmunzelnd Vorfreude auf den ersten Auftritt seines Schützlings auf dem Olympia-Eis. "Wenn sie keine Chance hätte, wären wir nicht hergekommen", meinte der Amerikaner vielsagend. "Ich freue mich, dass ich mit fast 45 Jahren zu der Hand voll Athleten gehöre, die eine Chance auf eine Medaille hat", sagte sie.

Als Pechstein bei der Premiere der Einzel-WM 1996 in Hamar erstmals Gold erstritt, waren viele ihrer heutigen Gegnerinnen noch nicht einmal geboren. Auf der hell glitzernden Bahn in Gangneung schnallt sie zum 36. Mal bei einer Eisschnelllauf-WM die Kufen unter und sorgt wieder für einen Rekord: Am 22. Februar wird sie 45 Jahre und ist damit die älteste Läuferin, die je an einer Einzel-WM teilnahm. Insgesamt 40 Medaillen hat Pechstein von Weltmeisterschaften mitgebracht, die 41. wäre eine gehörige Überraschung.

Keinen Blick hat Pechstein für die Eisskulpturen vor dem rechtzeitig zur WM fertiggestellten Eispalast. Bauarbeiter planieren gerade Plätze und Wege im Olympia-Park, der im kommenden Jahr Heimstatt aller Eissportwettbewerbe sein wird. Dann will auch Patrick Beckert seine Form so gesteigert haben, dass er um Medaillen laufen kann. Der Thüringer trägt zum WM-Auftakt die größten deutschen Hoffnungen.

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