Handball-Fest in Saarlouis

Saarlouis. Das, was am Samstagabend in der Saarlouiser Stadtgartenhalle los war, ist mit Worten nur schwer zu beschreiben. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff des Zweitliga-Handballspiels zwischen der HG Saarlouis und dem TV Hüttenberg fielen sich die Spieler des Gastgebers in die Arme, sprangen, tanzten, sangen und feierten sich und die Welt

Saarlouis. Das, was am Samstagabend in der Saarlouiser Stadtgartenhalle los war, ist mit Worten nur schwer zu beschreiben. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff des Zweitliga-Handballspiels zwischen der HG Saarlouis und dem TV Hüttenberg fielen sich die Spieler des Gastgebers in die Arme, sprangen, tanzten, sangen und feierten sich und die Welt.Die HG Saarlouis hatte soeben die bis dahin beste Mannschaft der Liga vor 2000 frenetischen Zuschauern - davon über 300 Gäste-Anhänger - mit 36:35 (19:17) besiegt und sich dadurch die Relegation für die eingleisige 2. Liga gesichert. Aufgrund seines 25:22-Erfolgs in Aue heißt der Meister der 2. Liga Süd Bergischer HC. Die Wuppertaler zogen am letzten Spieltag der Saison am von Saarlouis gestürzten Tabellenführer Hüttenberg vorbei und sicherten sich den direkten Aufstieg in die Bundesliga.

"Wir haben einmal mehr gezeigt, dass in unserer Halle alles möglich ist", sagte Richard Jungmann, Vorsitzender der HG Saarlouis: "Das war unsere stärkste Saisonleistung und die Krönung einer brillanten Rückrunde." Während Zweitmannschafts-Trainer Dirk Mathis alles, was ein grünes HG-Hemd trug, der Reihe nach jubelnd ansprang, grübelte Torwart Jan Peveling. "Wir haben schon daran geglaubt, dass wir die schlagen können. Aber dass wir phasenweise klar überlegen sein werden, hätte ich nie gedacht", sagte der 23-Jährige, der seiner Mannschaft mit zahlreichen Paraden einen bärenstarken Rückhalt bot.

Vorne sorgten vor allem der überragende Kapitän Danijel Grgic (zehn Tore), Rückraum-Bomber Daniel Fontaine (sieben) und Rechtsaußen Christoph Wischniewski (acht) für die Treffer. Wischniewski, der eine eher durchwachsene Saison hinter sich hat, trumpfte sogar mit einer Quote von 100 Prozent verwandelter Würfe auf. "Bei uns allen hat heute die Einstellung gestimmt", lobte Wischniewski seine Mitspieler und das Saarlouiser Publikum: "Das habe ich noch nie besser erlebt. Wir als Team und unsere Fans haben heute ihre beste Saisonleistung abgeliefert."

Von der ersten Minute an waren Spieler und Fans der Gastgeber präsenter als ihre jeweiligen Kontrahenten. Zwar lief Saarlouis in den ersten zehn Minuten einem Rückstand hinterher, behielt aber nach einem Doppelschlag von Andre Lohrbach (fünf Tore) zum 7:6 die Oberhand. Ein echter Knaller von Jakub Balaz besorgte mit dem Schlusssignal die 19:17-Pausenführung. Nach dem Wiederanpfiff zeigte der TV Hüttenberg kurz, warum er zurecht ganz oben in der Tabelle steht. Weil die HG in der Folge zeigte, dass sie zurecht in der neuen 2. Liga bleiben sollte, erspielte sie sich mehrfach einen Drei-Tore-Vorsprung (24:21, 28:25, 31:28) und rettete diesen letztlich über die Zeit.

Inmitten des Jubels mahnte Trainer Andre Gulbicki vor der kommenden Aufgabe. Schon morgen muss er mit seiner Mannschaft zum Meister der 3. Liga Süd, der SG Leutershausen, reisen und dort das erste von zwei Relegationsspielen (das zweite findet am Samstag in Saarlouis statt) bestreiten. "Wir haben bewiesen, dass wir in diese Liga gehören", sagte Gulbicki nach dem Schlusspfiff: "Aber wir haben noch nichts erreicht. Es stehen zwei sehr schwierige Spiele vor uns. Erst danach können wir feiern."

Hintergrund

Die Dauerkartenbesitzer der HG Saarlouis haben heute zwischen 15 und 19 Uhr im Clubraum der Stadtgartenhalle die Gelegenheit, ihr Vorkaufsrecht für das Relegationsspiel am kommenden Samstag in Saarlouis zu nutzen. Einen Tag später wird der Karten-Verkauf für das letzte Heimspiel der Saison 2010/2011 für alle geöffnet. zen

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