Gezittert, gekämpft, gewonnen

Saarlouis · Nach vier Niederlagen in Folge haben die Handballer der HG Saarlouis einen wichtigen Sieg gefeiert: Gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Ferndorf gewann die HG mit 29:26, musste aber phasenweise zittern.

 Puuuh, durchatmen: Die Spieler der HG Saarlouis verabschieden sich nach dem umkämpften 29:26 von ihrem Publikum. Foto: rup

Puuuh, durchatmen: Die Spieler der HG Saarlouis verabschieden sich nach dem umkämpften 29:26 von ihrem Publikum. Foto: rup

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Patrick Schulz, Torwart des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis , wünschte sich vor einer Woche: "Wir müssen selbst mal wieder 28, 29 Tore erzielen. Dann gewinnen wir auch wieder." Zuvor hatte der ASV Hamm der HG die erste Heimniederlage der Saison beschert (23:25). Am Samstag setzte die Mannschaft die Forderung von Schulz um und besiegte den TuS Ferndorf vor 1280 Zuschauern in der Stadtgartenhalle mit 29:26 (16:15).

Ganz zufrieden war Schulz aber nicht. "Wir haben viele Tore gemacht, aber ich möchte behaupten, dass das zu Hause unser mit Abstand schlechtestes Spiel war. Man hat gemerkt, dass wir davor vier Spiele in Folge verloren haben", fand der Torhüter. "Wir waren phasenweise verunsichert - und das gegen die schlechteste Mannschaft, gegen die wir bisher gespielt haben. Eigentlich müssen wir schon in der ersten Halbzeit das Spiel gewinnen."

Viele technische Fehler

3:0 führte die HG nach drei Minuten, 5:1 nach siebeneinhalb. Die Marschroute gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib war klar. Doch dann häuften sich technische Fehler, und die Ballverluste bestrafte der Gegner sofort: Ferndorf ging nach einem 6:1-Lauf erstmals in Führung (7:6, 13. Minute) und baute diese auf 12:8 (19.) aus. HG-Trainer Heine Jensen zog mit einer Auszeit die Reißleine, und das zeigte Wirkung: Zur Pause führte wieder Saarlouis (16:15).

"Wir waren phasenweise zu statisch im Angriff", stellte Jensen fest. Das änderte sich nach seiner Halbzeit-Ansprache. Nach der Roten Karte gegen Gästetorwart Kai Bastian, der Martin Murawski mit der Hand im Gesicht traf, baute Lars Weissgerber den Vorsprung in der 47. Minute auf 25:22 aus. "Es war gut zu sehen, dass die Jungs wieder richtig gekämpft haben", sagte Jensen. "Wir haben in der Schlussviertelstunde extrem gut verteidigt und haben es auch geschafft, im Angriff cool zu bleiben." Die Vorentscheidung ließ aber auf sich warten: Torwart Schulz parierte in der 58. Minute stark gegen Marijan Basic, Murawski verwandelte zum 28:25, ehe Jerome Müller kurz vor dem Abpfiff den 29:26-Endstand herstellte.

"Wir haben Ferndorf durch Unkonzentriertheiten zurück ins Spiel gebracht. Durch ein paar gelungene Aktionen waren die auch emotional präsenter und bis kurz vor der Halbzeit das bessere Team", gestand Müller, mit sieben Treffern bester HG-Schütze: "Zum Glück haben wir es in der zweiten Hälfte gedreht."

"Ich bin wirklich stolz auf die Jungs, dass wir nach der Pause eine Schippe nachgelegt und es noch gepackt haben", lobte schließlich auch Schulz: "Wir haben wieder kompakt gedeckt und vorne die wichtigen Tore gemacht. Dann zieht man das Ding, und das ist das einzige, was heute gezählt hat."

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