Deutscher Turner-Bund: Noch immer mehr als 30 Millionen Schulden
Berlin · Das Finanzloch im Budget des Deutschen Turner-Bundes (DTB) ist riesig. Seit dem Konkurs eines Generalplaners beim Bau der DTB-Zentrale hat der zweitgrößte Sportverband Deutschlands weiter mit Millionen-Schulden zu kämpfen.
Wie aus der zum Deutschen Turntag vorgelegten Bilanz zum Ende des Jahres 2014 hervorgeht, plagen den Verband trotz der Tilgung von rund 1,2 Millionen Euro Schulden noch immer 30,3 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Der DTB-Vizepräsident für Finanzen, Alfred Metzger, sprach daher vor rund 400 Führungskräften in Berlin nur "von einer leicht positiven Entwicklung" des Nettovermögens.
"Die 28,3 Millionen Euro Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gehen langfristig über vier Jahre", erklärte Metzger und wies Spekulationen zurück, dass der DTB vor der Insolvenz stehe. "Die Darlehen werden planmäßig getilgt", stellte Metzger klar. Allerdings hätten auch schmerzhafte Ertragsrückgänge durch den Wegfall des Trikotsponsors der Nationalmannschaft und "unvermeidbare tarifliche Erhöhungen im Personalbereich" die positiven Entwicklungen gebremst.
Durch die Baupleite am ambitioniert angelegten Verwaltungssitz- und Hotelkomplex in Frankfurt vor drei Jahren hatten sich die Verbindlichkeiten ursprünglich auf 38,9 Millionen Euro angehäuft. Über ein Beteiligungsmodell tragen die 22 Landesturnverbände zur Finanzierung der Verbindlichkeiten bei.
Beim Turntag hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Delegierten am Samstag auf das Internationale Deutsche Turnfest 2017 in Berlin eingestimmt. Dabei wies Schäuble angesichts der aktuellen Terrorgefahr auch darauf hin, dass beim Turnfest vom 4. bis 10. Juni 2017 zusätzliche Sicherheitsanforderungen gestellt werden.