Fußball-Regionalliga Südwest FCS verpennt den Start und gibt dann Gas

Ulm · Der 1. FC Saarbrücken dreht im ersten Saisonspiel der Fußball-Regionalliga Südwest beim SSV Ulm einen 0:1-Rückstand in einen 4:1-Sieg.

 Die Saarbrücker Spieler feiern den 1:1-Ausgleich durch Neuzugang Tobias Jänicke (Mitte).

Die Saarbrücker Spieler feiern den 1:1-Ausgleich durch Neuzugang Tobias Jänicke (Mitte).

Foto: Andreas Schlichter

Aller Anfang ist schwer. Das musste der 1. FC Saarbrücken am Freitagabend im Ulmer Donaustadion zumindest zu Beginn der Partie feststellen. Der Top-Favorit für das Erreichen der Aufstiegsspiele muste sich im Eröffnungsspiel der Fußball-Regionalliga Südwest beim SSV Ulm lange gedulden. Erst die späten Tore von Kapitän Manuel Zeitz und Torjäger Patrick Schmidt sicherten dem FCS vor 2500 Zuschauern den 4:1 (1:1)-Erfolg. 

„Es ist am ersten Spieltag noch niemand Meister geworden“, nahm FCS-Vize-Präsident Dieter Ferner das Ergebnis mit der ihm eigenen Gelassenheit zur Kenntnis. Schon die Anfahrt der Mannschaft am Donnerstag gestaltete sich schwierig – acht Stunden brauchte der Mannschaftsbus bis Ulm, die Spieler waren erst gegen Mitternacht im Bett. Die Aufstellung dagegen blieb ohne Überraschung: Vor Torwart Daniel Batz bildeten Marco Kehl-Gomez, Steven Zellner und Marlon Krause die Dreierkette. Auf der Doppelsechs spielten Marco Holz und Manuel Zeitz. Auf den Außenbahnen begannen Mario Müller und Tobias Jänicke. Hinter den Spitzen Patrick Schmidt und Kevin Behrens ackerte Markus Obernosterer.

Ulms erster Warnschuss durch Luca Graciotti ging nach sieben Minuten noch Zentimeter am FCS-Tor vorbei. Der zweite Ball aufs Gehäuse war dann drei Minuten später drin. Zunächst leistete sich Kehl-Gomez ein Foul an der Seitenlinie an Adrian Morina. Den fälligen Freistoß zog der Ex-Saarbrücker Christian Sauter frech auf den kurzen Pfosten. Batz konnte den Ball nicht festhalten, und Thomas Rathgeber, der zweite Ex-Saarbrücker beim SSV, bedankte sich mit dem 1:0.

Der FCS tat sich schwer, gefährlich ins letzte Drittel des gegnerischen Spielfeldes zu kommen. Nach einem Fehler von David Kammerbauer rutschte Schmidt im Strafraum weg (26.), nach Hackentrick von Behrens zögerte Obernosterer zu lange (39.). Als sich die mitgereisten 700 FCS-Anhänger schon mit dem Pausenrückstand anfreunden wollten, schlug der Titelkandidat zu. Müllers gefühlvolle Flanke nahm Jänicke aus der Luft und knallte das Spielgerät zum 1:1 ins lange Eck. Zaungast und Elversberg-Legende Timo Wenzel war zur Halbzeit sicher: „Der FCS packt das.“

Die Gäste erhöhten das Tempo, doch der letzte Pass Richtung Tor wollte einfach nicht gelingen. Nach gut einer Stunde wechselte Lottner taktisch, brachte Oliver Oschkenat in die Dreierkette, zog Zellner vor und nahm den glücklosen Holz vom Platz. Dass Behrens Sekunden nach der Umstellung einen Ball im Strafraum weit über das Tor schoss, war aber eher Zufall. Wenig später ersetzte Martin Dausch Obernosterer. Nach der Gelb-Roten Karte gegen den Ulmer Tim Göhlert (74.) war der FCS in Überzahl und nutzte dies sofort. Nach dem Freistoß von Dausch bekam Ulm den Ball nicht weg, Kapitän Zeitz zog aus dem Getümmel ab und traf zum 2:1 (76.). „Ich habe einfach draufgehalten“, sagte Zeitz glücklich. Sieben Minuten vor dem Ende bereitete der eingewechselte Christoph Fenninger die Entscheidung vor. Seinen Querpass musste Torjäger Schmidt nur noch zum 3:1 ins leere Tor schieben. In der Schlussminute legte Schmidt noch ein Traumtor aus 20 Metern nach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort