Fußball Der Neue kriegt gleich mal die alte Trikotnummer von Klopp

Mainz · Abdou Diallo, Kapitän der französischen U21-Nationalmannschaft, will beim Bundesligisten FSV Mainz 05 durchstarten. Er kam von AS Monaco.

 Der Neu-Mainzer Abdou Diallo (links) behauptet sich hier im Training gegen Karim Onisiwo.

Der Neu-Mainzer Abdou Diallo (links) behauptet sich hier im Training gegen Karim Onisiwo.

Foto: dpa/René Vigneron

Die Nummer des Trikots verspricht eine große Zukunft beim FSV Mainz 05. Neuzugang Abdou Diallo wurde die Nummer vier zugeteilt. Die trugen einst Trainer-Ikone Jürgen Klopp zu aktiven Zweitliga-Zeiten und danach „Eisenmann“ Nikolce Noveski, der am 2. September sein offizielles Abschiedsspiel beim Fußball-Bundesligisten bekommt. Seine Karriere hatte der Mazedonier nach 255 Erstligaspielen im Mai 2015 beendet.

„Ich wusste gar nicht, dass Klopp auch für Mainz gespielt hat“, sagte der 21-Jährige Franzose bei einem Pressegespräch im Mainzer Trainingslager in Grassau am Chiemsee, kurz vor der Rückkehr in die Heimat. An diesem Samstag präsentieren sich Neu-Trainer Sandro Schwarz, Neuzugang Diallo und Co. erstmals vor heimischem Publikum – beim Testspiel gegen den Premier-League-Aufsteiger Newcastle United (16 Uhr).

Den Schritt vom französischen Meister und Champions­-League-Teilnehmer AS Monaco in die Bundesliga zum Erstligisten aus Rheinhessen sieht Innenverteidiger Abdou Diallo nicht als Rückschritt. „Hier kann ich mehr spielen und mich für einen größeren Club empfehlen“, sagte er.

Erst einmal hat er sich für fünf Jahre an die 05er gebunden, die rund fünf Millionen Euro für ihn nach Monaco überweisen müssen. „Die Bundesliga hat mittlerweile einen hohen Stellenwert in Frankreich. Alle, die nach Deutschland gekommen sind, sind besser geworden. Je mehr kommen, je größer das Interesse“, erklärte der 21-Jährige und erinnert nicht nur an Franck Ribéry, sondern vor allem auch an Kingsley Coman (beide Bayern München) oder Ousmane Dembélé (Borussia Dortmund), die in seinem Alter sind.

Frankreichs U21-Nationaltrainer Sylvain Ripoli hat Diallo zugeraten, diesen Schritt zu gehen. Der 45-Jährige setzt weiter auf die Dienste des Kapitäns der Nachwuchsmannschaft. Ausschlaggebend war auch die Tatsache, dass Sport-Vorstand Rouven Schröder und Trainer Schwarz extra nach Monaco gejettet waren, um den Transfer einzutüten. Das hinterließ einen extrem positiven Eindruck.

Positive Reaktionen erhielt Diallo auch von seinen Landsleuten Jean-Philippe Gbamin und Gaetan Bussmann. Beide fehlen verletzt im Trainingslager, so übernimmt der sprachbegabte Schweizer Fabian Frei die Rolle des Betreuers und Dolmetschers. „Ich spreche aber auch ganz gut Englisch“, meinte Diallo.

Seine ersten beiden Einsätze im 05-Trikot verliefen nicht allzu gut für den Linksfuß. Beim 5:2 gegen den FC Tokio verursachte er einen Foulelfmeter, beim 0:0 gegen den Zweitligisten Greuther Fürth fiel er unglücklich auf die linke Hand und zog sich eine Kapselzerrung im Daumen zu. Eine Manschette schützt das noch schmerzende Gelenk.

Aber Diallo will ja auch mehr mit den Füßen überzeugen. „Ich bin technisch stark, gut in der Spieleröffnung, bin ehrgeizig und will immer gewinnen“, beschrieb Diallo sich selbst und fügte hinzu: „Manchmal bin ich noch ein bisschen übermütig.“ Da will Trainer Schwarz ansetzen, der vom Potenzial seines Neuen angetan ist: „Er wird sich an die Liga gewöhnen müssen. Aber das trauen wir ihm hundertprozentig zu.“

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