Frauenfußball FCS ist chancenlos gegen Titelanwärter Bremen

SAARBRÜCKEN · Die Saarbrücker Frauen kassieren zum Auftakt der 2. Bundesliga eine deutliche 0:4-Heimniederlage. Dafür ist das Pokal-Los gut.

 In der Abwehr des FCS gab es mit Neuzugang Ryley Bugay (rechts, hier gegen die Bremerin Cindy König) noch Abstimmungsprobleme.

In der Abwehr des FCS gab es mit Neuzugang Ryley Bugay (rechts, hier gegen die Bremerin Cindy König) noch Abstimmungsprobleme.

Foto: Andreas Schlichter

Die neue Saison hat für die Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken so begonnen, wie die vergangene endete: mit einer klaren und enttäuschenden 0:4-Niederlage vor heimischer Kulisse. Erstliga-Absteiger SV Werder Bremen war am Samstag im Eröffnungsspiel der 2. Frauen-Bundesliga eine Nummer zu groß für die Mannschaft von Trainer Taifour Diane. Der Titelfavorit präsentierte sich vor gut 400 Zuschauern am Saarbrücker Kieselhumes als das reifere Team und stellte in der ersten Halbzeit die Weichen auf Sieg – mit tatkräftiger Unterstützung der Gastgeber. „Wir standen eigentlich ganz gut, haben uns aber bei den ersten zwei Gegentoren individuelle Fehler geleistet“, sagte Diane angesichts des 0:2 zur Pause.

Nach 20 Minuten kam Bremens ungarische Nationalspielerin Gabriella Tóth links zum Flanken. In der Mitte gewann Saarbrückens Michaela Drescher zwar das Kopfballduell mit der Gegenspielerin, doch der Ball prallte rechts im Strafraum zur völlig freien Giovanna Hoffmann, die per Kopfballbogenlampe das erste Tor dieser Zweitliga-Saison markierte (20. Minute). Nur zehn Minuten später legte Bremen nach: Wieder konnte FCS-Neuzugang Celine Preuß auf der rechten Abwehrseite eine Tóth-Hereingabe nicht unterbinden, im Zentrum wurde Reena Wichmann nicht energisch genug gestört. Sie leitete das Leder nach rechts weiter, wo die Bremer Mittelstürmerin Selina Cerci völlig blank zum 0:2 einschob (30.).

„Wir haben nicht schlecht als Team gearbeitet. Der Gegner war aber viel eingespielter als wir. Bei uns gab es doch einige Abstimmungsprobleme“, verwies Drescher auf den entscheidenden Unterschied. Sie hatte mit Ryley Bugay im Zentrum der Viererkette eine neue Mitspielerin zur Seite, rechts verteidigte mit Preuß, der Freundin von FCS-Profi Christopher Schorch, der zweite Neuzugang in der Startelf, auf links agierte Samantha Herrmann.

Vor der Abwehr bildeten Rie Nishibayashi und Milena Fischer die Doppelsechs, vorne gesellte sich in Abwesenheit von Jacqueline De Backer Marie Steimer neben Zweitliga-Torschützenkönigin Julia Matuschewski, auf den Flügeln begannen links Sabrina Braunschweig und rechts Chiara Loos. Und die erste dicke Chance der Partie gehörte dann auch den Gastgebern: Nach einer Balleroberung von Fischer konterte der FCS über Matuschewski und Loos, die rechts in den Strafraum eindrang und per Querpass Steimer fand. Steimer aber bekam aus kurzer Distanz keinen Druck auf den Ball, sodass Bremens Torfrau Lena Pauels keine Mühe hatte. „Wenn du so eine Chance kriegst, musst du halt mal in Führung gehen. Dann läuft das Spiel anders“, sagte Diane, der andererseits einräumte: „Bremen war schon ein Tick besser, vor allem besser organisiert.“

Das sah Chiara Klein nicht anders, die in der zweiten Hälfte – ebenso wie Neuzugang Valérie Fogel und Annika Dincher – eingewechselt wurde und ihr Team fünf Minuten vor Schluss fast wieder auf 1:2 herangebracht hätte. Bei einem langen Ball verschätzte sich Bremens Pauels, die Kugel gelangte zu Klein, deren Volleyabnahme Luisa Wensing gerade noch von der Torlinie kratzte (86.). Gegenüber legten Cindy König und Cerci in der Nachspielzeit (91./93.) noch zwei Mal für die Gäste nach – 0:4 aus FCS-Sicht, so wie zuletzt im Mai gegen den späteren Bundesliga-Aufsteiger USV Jena. „Es ist blöd für uns gelaufen, dennoch war es gut, sich mit so einem starken Team wie Bremen zu messen. Wir haben ja das Ziel, irgendwann aufzusteigen und können daraus nur lernen“, sagte Klein.

Im DFB-Pokal wartet auf sie und ihre Kolleginnen eine machbare Aufgabe. Wie die Auslosung in der Halbzeit ergab, gastiert Saarbrücken am 7. September beim Regionalligisten SV Weinberg. „Ein gutes Los, weil wir diesmal keine so weite Fahrt haben“, sagte Diane, dessen Team in Runde eins beim 1. FFV Erfurt 7:0 gesiegt hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort