Fußball Erster kleiner Dämpfer für die SVE

Elversberg · Regionalliga-Spitzenreiter Elversberg kommt gegen starke Freiburger nicht über ein torloses Unentschieden hinaus.

Der Elversberger Stürmer Thomas Gösweiner (rechts) regt sich auf, dass ein Tor von ihm wegen einer Abseitsstellung aberkannt wird. Der Freiburger Fabian Rüdlin beruhigt ihn.

Der Elversberger Stürmer Thomas Gösweiner (rechts) regt sich auf, dass ein Tor von ihm wegen einer Abseitsstellung aberkannt wird. Der Freiburger Fabian Rüdlin beruhigt ihn.

Foto: Andreas Schlichter

In der 85. Minute läuft Elversbergs Flügelflitzer Sinan Tekerci auf der linken Seite allen auf und davon, marschiert in hohem Tempo in den Freiburger Strafraum und zieht aus zehn Metern mit dem Vollspann ab. Rafael Zbinden im Tor der Breisgauer reißt einen Arm nach oben und wehrt den Ball mit einem Weltklasse-Reflex ins Toraus ab. Es ist die größte Torchance der SV Elversberg in den 90 Minuten.

Vor 1189 Zuschauern im Stadion an der Kaiserlinde kommt die SVE zwar nur zu einem 0:0 gegen den SC Freiburg II, doch SVE-Trainer Horst Steffen spricht nach der Partie nicht von einem Ausrutscher. „Ich hatte die Freiburger genauso stark erwartet, die hätten auch gewinnen können. Wir hatten heute in unserem Spiel nicht genügend Tiefe und zudem zu viele Abspielfehler“, sagt der 50-Jährige, der in seinem 26. Pflichtspiel für die SVE zum ersten Mal Unentschieden spielt.

Im dritten Saisonspiel bietet Steffen zum dritten Mal die gleiche Startformation auf, doch die hat vor allem in der ersten Hälfte deutliche Probleme mit den aggressiven und laufstarken Freiburgern. Immer wieder unterlaufen den SVE-Defensivspielern unter Druck Fehlpässe, die Gäste kommen zu richtig guten Torchancen. In der 10. Minute verfehlt Nishan Burkart das SVE-Tor aus 16 Metern nur um Zentimeter, in der 27. Minute kann ein Schuss von Carlo Boukhalfa aus zehn Metern gerade noch geblockt werden.

Auf der anderen Seite kommt die SVE nie zu ihrem druckvollen Offensivspiel, hätte aber dennoch in Führung gehen können. Nach einer Flanke von Manuel Feil köpft Thomas Gösweiner zwar sein erstes Tor für die SVE, aber Schiedsrichter Philipp Michaels gibt es wegen einer Abseitsstellung nicht. Tiefpunkt vor der Pause ist ein Zusammenprall von Innenverteidiger Oliver Oschkenat mit einem Freiburger (45. Minute). Oschkenat muss mit einer Rippenverletzung ausgewechselt werden, für ihn kommt direkt nach der Pause Mike Eglseder in die Partie.

Ein glücklicher Zufall für die SVE, denn in der 50. Minute rennt der 17-jährige Freiburger Kevin Schade nach einem Elversberger Fehlpass von der Mittellinie alleine auf das Elversberger Tor zu. Der schnelle Eglseder nimmt die Verfolgung auf und klärt die Situation 14 Meter vor dem Tor mit einer beherzten Grätsche. Es war gleichzeitig die letzte gefährliche Offensivaktion der Gäste.

Danach spielt nur noch die SVE. Israel Suero trifft in der 52. Minute aus spitzem Winkel nur das Außennetz, und Lukas Kohler verfehlt das Tor aus 16 Metern nur um Haaresbreite. „Wir waren in der zweiten Halbzeit klar tonangebend, haben aber das Tor nicht gemacht. Damit müssen wir jetzt leben“, sagt SVE-Spielführer Luca Dürholtz.

Der 25-Jährige leitet in der 70. Minute die nächste Großchance ein. Nach einem Konter passt Dürholtz in den Strafraum zum eingewechselten Del Angelo Williams, doch der Stürmer stürzt acht Meter vor dem Tor bei der Ballannahme. Auch bei sehr vielen Standardsituationen nach der Pause bleibt die SVE erfolglos. Die langen Kerle wie Eglseder, Torben Rehfeld und Gösweiner sind zwar in Position, doch Schütze Tekerci bringt die Bälle entweder viel zu kurz herein, oder sie fliegen ins Toraus. „Das war einfach Unkonzentriertheit und darf so nicht passieren. Das nervt mich selber am allermeisten“, sagt Tekerci.

Nach zwei Siegen in Folge kommt die SVE zwar nur zu einem Punktgewinn, bleibt aber trotzdem vorerst an der Tabellenspitze. Bereits an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) sind die Elversberger zu Gast beim Drittliga-Absteiger VfR Aalen, der von Ex-SVE-Trainer und -Sportvorstand Roland Seitz trainiert wird. Die SVE-Fans scheinen sich auf das Auswärtsspiel riesig zu freuen und nahmen Seitz mit Schmähgesängen bereits auf die Schippe.

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