Frauenfußball Weiterer Kreuzbandriss tut FCS-Frauen weh

SAARBRÜCKEN · Neuzugang Becca Rasmussen verletzt sich im Training und reist wieder ab. Am Sonntag geht die neue Saison mit dem DFB-Pokalspiel in Erfurt los.

 Becca Rasmussen sollte eigentlich den FCS verstärken.

Becca Rasmussen sollte eigentlich den FCS verstärken.

Foto: Andreas Schlichter

„Wir wollen nicht mehr über Verletzungen reden, sondern nur positiv nach vorne schauen“, sagt Winfried Klein, der Teammanager der Zweitliga-Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken. Das aber dürfte gar nicht so leicht fallen. Nachdem die FCS-Frauen in der vergangenen Saison in der 2. Bundesliga zum wiederholten Mal von Ausfallpech gebeutelt waren und die lange möglich erscheinende Bundesliga-Rückkehr als Achter deutlich verpassten, wurde auch die aktuelle Vorbereitung von Verletzungen überschattet. Das erste Pflichtspiel wartet an diesem Sonntag mit der DFB-Pokal-Erstrundenpartie bei Regionalliga-Aufsteiger 1.FFV Erfurt (11 Uhr) – eine laut Klein undankbare Aufgabe, alleine wegen der langen Anreise nach Thüringen.

Viel schwerer wiegt aber der lange Ausfall der Kapitänin: Lena Ripperger erlitt im Training einen Kreuzbandriss. Wie für ihren Verein ist es für die 26-Jährige ein weiteres Kapitel ihrer Misere in der jüngeren Vergangenheit. Damit nicht genug: Ganz bitter lief es auch für die neue US-Amerikanerin Becca Rasmussen, die es direkt im ersten Training übel erwischte: ebenfalls Kreuzbandriss, verbunden mit der schnellen Rückreise in die USA. „Das tut uns natürlich weh“, sagt Klein bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz am Freitag.

„Wir wollen und werden vorne mitspielen“, glaubt Klein, der am Freitag auch für den beruflich verhinderten Trainer Taifour Diane spricht. Zum Saisonziel sollen auch die Zugänge beitragen: Aus den eigenen Reihen rückten U17-Europameisterin Milena Fischer (bereits neun Zweitliga-Einsätze), Celina Mattes, Madita Schmitt und Torfrau Annick Heit auf, dazu Annika Dincher und Sabrina Braunschweig aus der Regionalliga-Truppe. „Wir haben gute junge Spielerinnen, mit denen wir den Weg weitergehen wollen“, sagt Klein: „Es kann nicht jede spielen, daher wird ein wesentlicher Bestandteil die Durchlässigkeit zwischen 2. Liga und Regionalliga sein.“

Externe Zugänge sind die philippinische Nationalverteidigerin Ryley Bugay von der Marquette University Milwaukee (Wisconsin/USA), die Französin Valérie Fogel von der SG Parr Medelsheim und nicht zuletzt Celine Preuß. Die 22-Jährige ist die Lebensgefährtin von FCS-Verteidiger Christopher Schorch und trotz des Zweitliga-Aufstiegs mit Arminia Bielefeld mit ihrem Freund ins Saarland gekommen. Sie ist wie Schorch in der Defensive beheimatet, vorzugsweise als rechte Verteidigerin – und zudem eine bekannte Internet-Größe mit über 60 000 Abonnenten bei Instagram. Ihr Abo bei den FCS-Frauen „gekündigt“ haben Emma Dörr, Lea Grünnagel (beide SV Göttelborn), Hannah Griffin, Kristin Hauck (beide Studium) sowie verletzungs- und privatbedingt Julia Eybe und Tamara Tröster.

Anja Selensky, die vor einem Jahr einen Kreuzbandriss erlitt, könnte laut Klein „in ein, zwei Monaten“ zurückkehren. Bei Anja Ditscheid (Hüft-OP) dauere es länger. Als Topfavorit auf einen der zwei Aufstiegsplätze sieht er Bundesliga-Absteiger SV Werder Bremen, der am 10. August um 14 Uhr zum Auftakt der 2. Frauen-Bundesliga auf dem Saarbrücker Kieselhumes gastiert. „Wir wollen uns ordentlich präsentieren und wissen so auch direkt, wo wir stehen“, sagt Klein. Erfreut zeigt sich der Teammanager, dass der FCS das bundesweite Eröffnungsspiel austragen und in der Halbzeit Gastgeber der Zweitrunden-Auslosung im DFB-Pokal sein darf.

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