Der Schock in letzter Sekunde

Zweibrücken. Es läuft die letzte Spielminute des Oberliga-Topspiels vor 600 Zuschauern im Westpfalzstadion in Zweibrücken. Der SV Niederauerbach wirft noch einmal alles nach vorne und die SV Elversberg II ist in Unterzahl nur noch darauf bedacht das 1:1 über die Zeit zu retten. Es gibt noch einmal Freistoß für den SVN

 Der Elversberger Ajdin Zeric versucht, sich gegen den Niederauerbacher Alexej Schwindt durchzusetzen. Foto: Lehmann

Der Elversberger Ajdin Zeric versucht, sich gegen den Niederauerbacher Alexej Schwindt durchzusetzen. Foto: Lehmann

Zweibrücken. Es läuft die letzte Spielminute des Oberliga-Topspiels vor 600 Zuschauern im Westpfalzstadion in Zweibrücken. Der SV Niederauerbach wirft noch einmal alles nach vorne und die SV Elversberg II ist in Unterzahl nur noch darauf bedacht das 1:1 über die Zeit zu retten. Es gibt noch einmal Freistoß für den SVN. Der Ex-Elversberger Tim Schwartz zirkelt den Ball in den Fünf-Meter-Raum, SVN-Stürmer Titan Monostori springt höher als die komplette SVE II-Abwehr und wuchtet die Kugel mit dem Kopf unter die Latte - der 2:1-Siegtreffer des SVN Sekunden vor dem Abpfiff. Während sich die Spieler der Heimelf jubelnd in den Armen lagen, herrscht auf der Elversberger Seite Fassungslosigkeit. "So ein Tor dürfen wir einfach nicht kassieren. Der Ball muss geklärt werden. Entweder von einem Verteidiger, oder vom Tormann. Der Ball flog durch den Fünf-Meter-Raum", regte sich SVE-Trainer Günter Erhardt nach dem Spiel auf. Noch mehr regte sich Erhardt aber über seinen Stürmer Said Chouaib auf, der bereits in der elften Spielminute nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah. "Ich habe nur eine Handbewegung gemacht. Ich habe ihn gar nicht getroffen. Trotzdem darf mir so etwas nicht passieren. Es war dumm", sagte Chouaib nach dem Spiel. Bundesliga-Schiedsrichter Dr. Jochen Drees blieb keine andere Wahl als die Rote Karte zu ziehen. Und Günter Erhardt platzt der Kragen. "Ich habe vor dem Spiel extra noch darauf hingewiesen, dass es Konsequenzen gibt, wenn sich jemand provozieren lässt. Und dann passiert es unserem Erfahrensten. Das wird deutliche Konsequenzen nach sich ziehen", regte sich Erhardt auf. In Überzahl gelang es dem SVN zwar nicht, das Spiel zu bestimmen, doch in Führung gingen die Männer von Trainer Peter Rubeck trotzdem. Der Ex-Neunkircher Alexander Bisorca flankte in der 29. Minute mustergültig auf Martin Gries, der den Ball aus sieben Metern zum 1:0 ins SVE-Tor köpfte. Doch der Jubel der Rubeck-Elf hielt nur eine Minute. Im direkten Gegenzug fasste sich SVE-Mittelfeldspieler Pascal Stelletta ein Herz und nagelte die Kugel aus 16 Metern genau in der Torwinkel - 1:1 (30.). In Unterzahl und mit nur einem Stürmer hielt die spielerisch stärkere SVE in der Folge erstaunlich gut mit, hatte aber im Spiel nach vorne kaum noch zwingende Aktionen. Auch der SV Niederauerbach tat sich schwer und zeigte trotz Überzahl kaum ansehnlichen Kombinationsfußball und kam bis zur Schlussminute zu keiner Torchance. "Man kann ein Topspiel verlieren, keine Frage. Wenn ich sehe wie wir verloren haben, muss ich mich gleich schon wieder aufregen. Wir haben sehr gute Ansätze, sind aber insgesamt noch viel zu brav für eine Spitzenmannschaft", analysierte Günter Erhardt die Partie. Am Sonntag, 15 Uhr, empfängt die SVE II die SG Betzdorf im Stadion an der Kaiserlinde. "Wir sind insgesamt immer noch viel zu brav."SVE-Trainer Günter Erhardt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort