Anti-Doping-Agentur übt scharfe Kritik an den Bundesländern

Bonn. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) schlägt nach der geplanten Millionen-Kürzung der Fördermittel durch den Bund lautstark Alarm. "Es ist immer noch keine Lösung in Sicht. Im Gegenteil", klagte die Nada-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann: "Die Nada wird zum Spielball zwischen den Fronten

Bonn. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) schlägt nach der geplanten Millionen-Kürzung der Fördermittel durch den Bund lautstark Alarm. "Es ist immer noch keine Lösung in Sicht. Im Gegenteil", klagte die Nada-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann: "Die Nada wird zum Spielball zwischen den Fronten." Das Bundesinnenministerium hat für 2013 Fördermittel von 1,35 Millionen Euro für das operative Geschäft gestrichen. Nun droht eine Reduzierung der Doping-Kontrollen."Leider mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass die Finanzierung der Nada keine Selbstverständlichkeit ist. Das ist, was mich maßlos enttäuscht", sagte die frühere Basketball-Spielerin, die seit einem Jahr mit dem Juristen Lars Mortsiefer die in Bonn ansässige Agentur leitet. Weder Bundesländer noch Wirtschaft wollen wie einst bei der Nada-Gründung vorgesehen ihren Anteil am Haushalt leisten.

Der Bund hat 2007 eine Anschubfinanzierung geleistet, mit der Ansage, dass sie auslaufen wird. Er beteiligt sich weiter an den Analysekosten, aber wir haben die große Verweigerungshaltung der Bundesländer", kritisierte Gotzmann. Sie stünden auf dem Standpunkt, nur für Prävention zuständig zu sein und mit dem Leistungssport nichts zu tun zu haben. "Das ist eine Haltung, die fern jeder Realität ist." Bei den Olympischen Spielen in London habe sie gesehen, wie Vertreter der Länder sich "die Klinke in die Hand" gegeben hätten: "Da können sie nun nicht sagen, sie haben nichts mit dem Leistungssport zu tun." dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort