Anhänger geben Stellungnahme ab Ultras begehren gegen Geisterspiele auf

Frankfurt · Trotz des finanziellen Drucks auf die Clubs wehren sich die „Fanszenen Deutschland“ gegen Partien ohne Zuschauer.

 So wie viele andere deutsche Ultra-Gruppierungen haben sich auch die Ultras von Dynamo Dresden, die hier mit einem Transparent am Stadion allen Helfern in der Corona-Krise danken, gegen Geisterspiele ausgesprochen.

So wie viele andere deutsche Ultra-Gruppierungen haben sich auch die Ultras von Dynamo Dresden, die hier mit einem Transparent am Stadion allen Helfern in der Corona-Krise danken, gegen Geisterspiele ausgesprochen.

Foto: dpa/Robert Michael

Während die Deutsche Fußball Liga das Szenario Geisterspiele für die 1. und 2. Bundesliga weiter vorbereitet, sind die Fans in dieser Frage gespalten. Der Zusammenschluss „Fanszenen Deutschland“ hat sich vehement gegen eine Fortführung der Saison ohne Zuschauer in der aktuellen Situation ausgesprochen. „Der Profifußball ist längst krank genug und gehört weiterhin in Quarantäne“, heißt es in einer über die Ultra-Gruppen der Vereine verbreiteten Erklärung.

Die Entscheidung, ob und wie die Spielzeit zu Ende gebracht werden kann, könnte bei der auf nächsten Donnerstag verschobenen DFL-Mitgliederversammlung gefällt werden. Auf dem Spiel stehen insgesamt rund 750 Millionen Euro, die bei einem Abbruch der Spielzeit fehlen würden. Bisher ist die Austragung von Geisterspielen, die jetzt auch US-Präsident Donald Trump für die großen amerikanischen Ligen in Aussicht stellte, nicht sicher. Denn Bund und Länder hatten sich am Mittwoch auf die Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. August geeinigt.

Nicht kommentieren will die DFL die Ablehnung von Geisterspielen durch Ultra-Fans. „Die Wiederaufnahme des Fußballs, auch in Form von Geisterspielen, ist in der aktuellen Situation nicht vertretbar - schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung“, steht in einer Erklärung der „Fanszenen Deutschland“. Weiter heißt es: „Eine baldige Fortsetzung der Saison wäre blanker Hohn gegenüber dem Rest der Gesellschaft und insbesondere all denjenigen, die sich in der Corona-Krise wirklich gesellschaftsdienlich engagieren.“ Es dürfe keine Lex Bundesliga geben.

Die „Fanszenen Deutschland“ sind nicht in der Ad hoc-Gruppe Fan-Institutionen und Verbände zu Corona vertreten, die am Donnerstag erneut mit Vertretern der DFL und des Deutschen Fußball-Bundes in einer Schalte tagte. Anfang der Woche hatte sich „Pro Fans“ mit seinen vielen Ultra-Anhängern nicht mehr gegen Partien ohne Zuschauer ausgesprochen. „Das Verständnis für Geisterspiele hat sich weitgehend durchgesetzt in der Szene. Die Spiele würden – auch vor dem TV – bei weitem nicht so attraktiv sein wie mit einer vollen Hütte. Aber vielen Vereinen steht ja das Wasser bis zum Hals“, sagte Sprecher Sig Zelt. Das Bündnis „Unsere Kurve“ will sich derzeit nicht konkret äußern.

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