Bayern München trifft im Spitzenspiel auf RB Leipzig Spannung vor dem Liga-Gipfel

München · Tabellenführer Bayern München will mit einem Sieg im Spitzenspiel gegen RB Leipzig ein Ausrufezeichen setzen. Der zuletzt schwächelnde Herausforderer mit Trainer Julian Nagelsmann ist dabei gefordert und hat mehr Druck.

 Bayern-Trainer Hansi Flick zeigt es mit dem Daumen an: Die Münchner sollen auch nach dem Spitzenspiel gegen RB Leipzig am Sonntagabend die Nummer eins der Liga bleiben.

Bayern-Trainer Hansi Flick zeigt es mit dem Daumen an: Die Münchner sollen auch nach dem Spitzenspiel gegen RB Leipzig am Sonntagabend die Nummer eins der Liga bleiben.

Foto: dpa/Matthias Balk

 Vorentscheidung? Thomas Müller lachte herzhaft. „Ich habe schon so viel erlebt, da wird überhaupt nichts vorentschieden. Die Saison ist noch so lang“, sagte der 30-Jährige bestimmt. Dennoch: Bayern München will mit einem Sieg im Bundesliga-Gipfel gegen den schwächelnden Herausforderer RB Leipzig die Machtverhältnisse zementieren und der aufmüpfigen Konkurrenz zeigen: Auch in dieser Saison geht der Titel zum achten Mal in Folge nur über uns.

Mit Spannung blickt Fußball-Deutschland an diesem Sonntag (18 Uhr/Sky) auf den Kracher zwischen dem Tabellenführer und dem Zweiten, auf das Duell der beiden Super-Torjäger Robert Lewandowski und Timo Werner oder das Aufeinandertreffen der aufstrebenden Trainer Hansi Flick und Julian Nagelsmann. Doch nicht nur die Bayern bemühen sich nach Kräften, die Bedeutung herunterzuspielen.

Es sei „das allerwichtigste Spiel des Jahres für die Medienlandschaft“, sagte RB-Coach Nagelsmann süffisant – und sein Kollege Hansi Flick stimmte zu: „Für viele ist es ein Endspiel, aber danach sind noch 13 Spiele. Die Mannschaft hat vieles zurechtgerückt, aber es geht immer weiter.“ Es werde „nichts entschieden“, ergänzte Bullen-Sportdirektor Markus Krösche, „weder für Bayern noch für uns“.

Die Partie wird aber klare Fingerzeige geben, wo der Weg hinführt. Der Druck ist groß – vor allem für RB. Nagelsmann muss nachhaltig beweisen, dass er Meister-Klasse hat. Seine Leipziger, die mit vier Punkten Vorsprung auf die Bayern in die Winterpause gegangen waren und nun einen Zähler Rückstand aufweisen, wollen mit aller Macht ihre Mini-Krise inklusive Pokal-Aus beenden. Die Münchner wiederum sind entschlossen, ihre Superserie von acht Pflichtspielsiegen fortzusetzen.

Man wolle zeigen, unterstrich Sportdirektor Hasan Salihamidzic, „wer Herr im Haus ist. Wir nehmen die Favoritenrolle an“. Zumal Leipzig zuletzt „ein bisschen geschwächelt“ habe. Ex-Bulle Joshua Kimmich sprach von einem „wichtigen Spiel, da ist viel Brisanz drin. Leipzig will eine Reaktion zeigen.“

Doch auch die Bayern müssen ihre jüngsten Nachlässigkeiten zwingend abstellen. Das am Ende wacklige 4:3 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen die TSG Hoffenheim diente als Warnschuss. Dies sei aber „abgehakt, wir haben die richtigen Schlüsse gezogen“, meinte Flick nach deutlichen Worten an seine Stars. Gegen Leipzig erwarte er wieder, „dass wir 90 Minuten unsere Qualität zeigen. Das wollen die Fans sehen, dass wir in jedem Spiel bis zum Ende die Intensität hochhalten und Tore erzielen.“

Die Münchner konnten sich zuletzt immer auf Lewandowski (22 Treffer) verlassen. Werner (20 Saisontore) blieb dagegen in den vergangenen drei Pflichtspielen ohne Treffer. Probleme bereitet Nagelsmann aber auch die Abwehr, wo sich individuelle Fehler zuletzt häuften. Dayot Upamecano könnte eine Pause gebrauchen, „aber wir können ihm keine Pause geben“, sagte der Trainer, „da muss er durch“. Bei den Bayern rückt erstmals nach zweimonatiger Verletzungspause Kingsley Coman in den Kader.

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