Wenn die Zugpferde die Stadt verlassen

Oberbürgermeister möchte man wahrlich nicht jeden Tag sein. So reizvoll es vielleicht ist, die Geschicke einer Stadt in zentraler Position mitzugestalten, so bitter muss es zuweilen auch sein - besonders wenn es um das Geschäftsleben geht

Oberbürgermeister möchte man wahrlich nicht jeden Tag sein. So reizvoll es vielleicht ist, die Geschicke einer Stadt in zentraler Position mitzugestalten, so bitter muss es zuweilen auch sein - besonders wenn es um das Geschäftsleben geht. Als C&A vergangenes Jahr in der Fußgängerzone eine Filiale eröffnete, haben die Stadtväter dies als großen Schritt nach vorne für die Entwicklung der Innenstadt gewertet. Schließlich hat es eine kleinere Stadt und ihre Kaufmannschaft ausgesprochen schwer mit Blick auf das Angebot, das in Saarbrücken, Neunkirchen und Homburg auf Kunden wartet. Die Ansiedlung von C&A war so etwas wie ein Versprechen: Die Mittelstadt zieht auch noch Größere an. Zwischenzeitlich aber hat Sinn-Leffers aufgegeben und den positiven Effekt damit mindestens aufgezehrt. Nun ist Woolworth, nur wenige Meter von der ehemaligen Sinn-Leffers-Schaufensterfront entfernt, insolvent. Wie es mit dem Billigkaufhaus weitergeht, ist offen. Wenn OB Georg Jung unbeirrt sagt, in jeder Katastrophe stecke auch eine Chance, klingt das wie das Pfeifen im dunklen Wald. Platz für eine große Shopping-Meile gibt es womöglich schneller als gewollt. Doch welche schönen Geschäfte werden dort firmieren?

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