Sinnvoll, aber an der falschen Stelle

Neunkirchen · Die SZ fragt die Menschen, was sie von den drei neuen, festinstallierten Blitzern in Neunkirchen halten. Auf der Facebook-Seite der Neunkircher Redaktion entwickelte sich ein reger Austausch.

 Auf der Facebook-Seite der Neunkircher Redaktion werden Argumente pro und contra Blitzer ausgetauscht. Foto: Screenshot

Auf der Facebook-Seite der Neunkircher Redaktion werden Argumente pro und contra Blitzer ausgetauscht. Foto: Screenshot

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Das Aufstellen des ersten stationären Blitzers an der Neunkircher Westspange war in der vergangenen Woche ein Aufregerthema. Auch im Netz wird heftig darüber diskutiert, und die Meinungen gehen stark auseinander. Auf unserer Facebook-Seite äußerten sich zahlreiche Kritiker der Maßnahme. Viele unter ihnen bewerten den Aufbau von Blitzern als eine vernünftige Sache, finden aber die Standorte der Geräte an der Westspange, in der Bliesstraße und in der Ottweiler Straße unpassend. Die Mehrheit würde die Blitzer lieber an anderen Stellen sehen. So auch Frank Henrich: "An den drei Stellen, wo die neuen Anlagen aufgestellt werden, ist weder ein Unfallschwerpunkt noch Schulen oder gar Kindergärten" und Vera Zell: "An Schulen und Kindergärten sind Blitzer absolut sinnvoll...", und führt weiter aus: "aber diese sehen nach Abzocke aus . . ."

Tempo halten als Lösung

Dieser Vorwurf der Abzocke ist auch sehr häufig unter den Kommentaren der Facebook-Nutzer zu lesen. Der Stadt Neunkirchen und der Privatfirma Jenoptik wird vorgehalten, Verkehrssicherheit als Vorwand zu nutzen, um bei den Autofahrern abzukassieren. Manchmal mit Ironie, wie Sascha Ott, der schreibt "Eine Firma stellt die [Blitzer] auf und kassiert Provision pro Knöllchen…Ganz sicher geht es hier ausschließlich um die Verkehrssicherheit - Geld verdienen wollen die sicherlich nicht . . ." andere mit scharfen Worten: "Allein der Autofahrer soll für das Misswirtschaften der Kommunen abgezockt werden", schreibt Carsten Lauer.

In die Diskussion schaltete sich auch Bürgermeister Jörg Aumann ein. Als Beispiel für einen gelungenen Einsatz ähnlicher Geräte nennt er den Kreis Borken in Westfalen. Dort seien 1991 stationäre Geschwindigkeitskontrollgeräte montiert worden. Laut Aumann ging die Anzahl der Unfälle dort "im Vergleichszeitraum von drei Jahren von 330 auf 183 zurück (minus 44,5 %), die Anzahl der Verletzten reduzierte sich von 224 auf 95 (- 54,6%) und die Anzahl der getöteten Verkehrsteilnehmer verminderte sich um 19 Personen von 24 auf 5 (- 79,2%)." Von Manfred Müller bekam der Bürgermeister einen Tipp, wie er für die Sache mehr Akzeptanz bei den Bürgern erzielen könnte: "Um den Vorwurf der Abzocke zu entkräften, werden Sie um Hinweisschilder ‚Radarkontrolle' nicht herum kommen".

Doch die Initiative der Stadt trifft auch bei vielen auf Verständnis oder sogar Begeisterung. "Meiner Meinung nach sind es noch viel zu wenig Blitzer! Die sollten auf allen Hauptstraßen stehen!" wünscht Stephan Malter noch mehr Kontrolle. Eine ähnliche Forderung äußert Patrick Pfleger: "Sehr gute Aktion! Ich hätte gerne noch einen in der Bgm.-Regitzstraße."

Die Aufregung können viele Nutzer nicht nachvollziehen - zum Beispiel Heike Steinmetz: "Wo genau werde ich abgezockt, wenn ich die Geschwindigkeit fahre, die ich soll?" und auch Karol Krzyzewski rät den Verärgerten: "Wem das nicht passt, der kann sich ja nun demonstrativ an die vorgegebene Geschwindigkeit halten!"

Wer anderer Meinung ist oder sich einfach gerne an der Diskussion beteiligen möchte, besucht die Facebook-Seite der Neunkircher Rundschau.

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saarbrueckerzeitung.nk

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