Gondwana-Krise beschäftigt den Landtag

Saarbrücken · Die Probleme des Gondwana-Parks sind am Mittwoch auch im Landtag Thema. Linksfraktionschef Oskar Lafontaine will in einer Aktuellen Stunde von der Landesregierung wissen, wie sie die Freizeiteinrichtung retten will.

. Linksfraktionschef Oskar Lafontaine hat gestern bereits sein Urteil zur Finanzkrise des Urzeitparks Gondwana (offiziell: "Das Prähistorium") gefällt: "Es sieht so aus, als ob das Geld in den Sand gesetzt wurde. Da ist kein professionelles Handwerk der Landesregierung zu erkennen", sagte Lafontaine vor Journalisten im Landtag. Die Linksfraktion habe, um von der Landesregierung Auskunft über die Rettungspläne für den Freizeitpark in Landsweiler-Reden zu bekommen, eine Aktuelle Stunde im Landtagsplenum für Morgen früh (Beginn: 9 Uhr) beantragt.

In der vergangenen Woche hatte die SZ berichtet, dass dem Gondwana-Betreiber Matthias Michael Kuhl etwa 1,4 Millionen Euro in der Kasse fehlen, die Besucherzahlen bei weitem nicht den Erwartungen entsprechen, die Landesregierung jedoch auf die Einhaltung der Verträge mit Kuhl poche, ohne weitere Landesmittel in den Park der Saurier-Roboter nachschießen zu wollen. "Wie will die Landesregierung darauf reagieren, dass sich der Investor, auf den man so lange Jahre gesetzt hat, nun zurückziehen will?", fragte der Linksfraktionschef. Auch die Grünen-Fraktion will Aufklärung über das von der ehemaligen CDU-Alleinregierung als "Zukunftsort" betitelte ehemalige Kohlegrubengelände in Reden.

"Wir haben die Befürchtung, dass aus dem Gondwana- ein Nirwana-Park wird", sagte Fraktionschef Hubert Ulrich. Die Zustimmung der Grünen zu den Landesmitteln für die zweite Gondwana-Halle zur Zeit der Jamaika-Regierung (2009-2012) sei ein "Zugeständnis" gegenüber den Partnern CDU und FDP gewesen. Der Piraten-Kulturexperte Michael Neyses forderte, dass keine weiteren Landesmittel mehr in den Gondwana-Park fließen sollen. "Das wird sonst ein Millionengrab", so Neyses. SPD-Fraktionschef Stefan Pauluhn betonte, dass die Landesregierung Kuhl zur "Einhaltung der Verträge" auffordere. "Herr Kuhl ist emotionsgeleitet, das hatten wir schon mal", so Pauluhn. Und: Die Gemeinde Schiffweiler und der Landkreis Neunkirchen wollten sich jetzt daran beteiligen, eine neue Struktur in Reden mit dem Land zu schaffen. CDU-Fraktionschef Klaus Meiser sagte, der Gondwana-Park sei ein "mutiges Experiment" der CDU-Regierung nach dem Wahlsieg 1999 gewesen. "Die SPD hat dort vorher nichts gemacht", so Meiser.

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