Stimmwunder mit großer Mimik
Völklingen. "Lustig Lied, macht fröhlich Gemüt!" Das Konzert des Vokalquartetts Drops aus Köln am Freitag im Kongreßzentrum der SHG-Klinik Völklingen hatte den rechten Pfiff. Vier Lausbuben singen wie ein veritabler Kosakenchor, gerne auch süß wie Zuckerwatte, oder kernig-schmalzig, wie's halt gebraucht wird
Völklingen. "Lustig Lied, macht fröhlich Gemüt!" Das Konzert des Vokalquartetts Drops aus Köln am Freitag im Kongreßzentrum der SHG-Klinik Völklingen hatte den rechten Pfiff. Vier Lausbuben singen wie ein veritabler Kosakenchor, gerne auch süß wie Zuckerwatte, oder kernig-schmalzig, wie's halt gebraucht wird.Der Pianist kann alles: Bachfuge mit Lilli Marleen, Pilgerchor mit der Besetzung "Pilgernde Sachsen, verstimmtes Blech und Kleiderbürste", sentimentale Begleitung. Drops mit den berühmten Comedian Harmonists zu vergleichen, trifft die Sache - und wieder nicht.
Zum Abend gehört auch viel Übermut à la Marx-Brothers, Nonsens mit Tiefgang wie bei Loriot, Klamauk, Komik, Kabarett. Das Publikum freut sich an Stubenfliegen auf der Büste von Franz Liszt und Evergreens aus den Zwanziger Jahren. "Schön ist die Liebe in der Milchbar: Leider, leider wird nur allzuschnell Käse daraus".
"Lass mich dein Badewasser schlürfen" singen die Drops mit Schmelz in der Stimme. Sie klären über einen veritablen "Skandal im Harem" auf, besuchen die "Bar zum Krokodil" und imitieren, mit dem Mund, ein komplettes Blasorchester mit dem "Sentimental Journey". Herrlich, wie das Quintett einen amerikanisierten Schuhplattler "Lets us go to Oberammergau" gibt, als hätten die Sänger sich an einem dicken, fetten Pfannenkuchen verschluckt. Einmalig die Aufführung des Schlagers "Unter der Laterne, vor dem großen Tor", bei der Lilli Marleen mit Bach, Brahms und Mozart, Heinrich Heine, Wilhelm Busch und Walter von der Vogelweide verkuppelt wird. Das Publikum, rund 100 Besucher sind gekommen, klatscht drei Zugaben heraus.
Die Reihe "Kultur im Kongreßzentum" wird am Freitag, 21. September, 20 Uhr, mit dem neuen Programm "Geiz ist geil" des saarländischen Kaberettisten Detlef Schönauer fortgeführt.
