Fröhliche Weihnacht überALL Verspätetes Fest für Astronaut Matthias Maurer auf der Raumstation (mit Video)

Den ISS-Bewohnern steht ein außergewöhnliches Fest bevor. Obwohl ihre Feier an Heiligabend wohl eher kurz ausfallen wird.

Mit diesen Bildern grüßen die Saarländer ihren Astronauten
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Foto: M. Maurer/ESA/NASA

Pünktlich zu Weihnachten gibt es für die Bewohner der Internationalen Raumstation (ISS) jede Menge auszupacken – allerdings keine Geschenke, sondern einen Raumfrachter voller Arbeit. Dieser ist am Dienstag um 11.07 Uhr von Florida (USA) in den Weltraum gestartet. Voraussichtlich am Mittwoch soll er sein Ziel im erdnahen Orbit erreichen. „In der unbemannten Kapsel sind viele biologische Experimente. Wenn sie ankommt, müssen wir Gas geben und schnell alles ausladen“, sagt Matthias Maurer. Die Feiertage könnten er und seine Kollegen erst genießen, wenn die kostbare Fracht verstaut ist und die Proben verarbeitet sind. Doch der Saarländer nimmt es gelassen: „Wir sind hier, um Wissenschaft zu betreiben. Da muss man flexibel sein und Weihnachten auch mal später feiern.“

Für so viel Geduld haben sich die Astronauten eine Belohnung verdient – und die wird gleich mitgeliefert. An Bord des Versorgungsraumschiffes befinden sich neben den Versuchen auch ein paar kleine Geschenke sowie eine leckere Überraschung. „Ein spezielles Weihnachtsessen“, wie Maurer verrät. Er freut sich auf die Festtage in der Raumstation. Den Tannenbaum aus Kunststoff haben die Bewohner bereits hervorgekramt, ebenso ihre Santa-Claus-Mützen und Rentiergeweihe. Sogar ein paar Kerzen wollen sie aufstellen. Allerdings keine echten, sondern batteriebetriebene. „Offenes Feuer ist in der ISS verboten“, erläutert der Astronaut der europäischen Raumfahrtbehörde (Esa). Es sei eben ein besonderes Weihnachten mit besonderen Freunden und einem besonderen Job. In einem kurzen Video, das die Bewohner gemeinsam aufgenommen haben, schlägt der Groniger gar vor, Heiligabend gleich 16 Mal zu feiern. So oft umkreist die ISS die Erde innerhalb von 24 Stunden.

Doch obwohl den Himmelsstürmern eine außergewöhnliche Zeit in der Schwerelosigkeit bevorsteht, sind sie in Gedanken auch bei ihren Freunden und Familien auf dem Boden. In dem Video erzählen sie von Bräuchen, die ihnen beim Fest fernab unseres Planeten entgehen werden. So wird Maurer das traditionelle Essen verpassen, das seine Mama jedes Jahr an Heiligabend zubereitet. Ganz auf den persönlichen Kontakt zu seinen Lieben muss der 51-Jährige aber nicht verzichten. Er hat sich vorgenommen, sie an den Feiertagen anzurufen. Allen anderen wünscht Maurer schon jetzt: „Frohe Weihnachten.“

SZ-Leserin Christina Gilla und ihr Sohn Justus haben den fünften Teil der SZ-Aktion „Mir sprooche üwwerALL“ gewonnen.

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