Hauptsach gudd gess Astronaut Maurer serviert saarländisches Festmahl im Weltraum

Matthias Maurer hat in der Raumstation Gerichte aus seiner Heimat aufgetischt. Die Astronauten aßen sogar mit Spezialbesteck aus unserem kleinen Bundesland — jedoch nicht nur zum Genuss, sondern auch zum Zwecke der Wissenschaft. Außerdem haben die Saarländer wieder jede Menge irdische Weltraum-Fotos geschossen.

Mit diesen Bildern grüßen die Saarländer ihren Astronauten
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Foto: M. Maurer/ESA/NASA

Saarländischer Abend auf der Internationalen Raumstation (ISS): Am Samstag hat Astronaut Matthias Maurer seine sechs Mitbewohner mit einem Festmahl überrascht. Er servierte ihnen Kartoffelsuppe, Rehragout mit Hoorische, Geheirade und Rostige Ritter. „Während des Essens habe ich die Geschichte meiner Heimat erzählt und erklärt, wie die Saarländer diese Menüs für mich ausgewählt haben“, sagt Maurer. Alle seien begeistert gewesen. Sie hätten sich voll und ganz auf das kulinarische Highlight eingelassen und versucht, die Zutaten zu identifizieren. „Ich habe meine Kollegen auch ins Saarland eingeladen, um weitere Gerichte zu probieren“, sagt der Raumfahrer.

Er selbst habe ebenfalls zum ersten Mal von dem Essen gekostet. „Ich wollte mich überraschen lassen und gebe zu, dass ich es sehr gemocht habe.“ Die Kartoffelsuppe sei etwas zähflüssiger gewesen als auf der Erde. So sollte vermieden werden, dass sich in der Schwerelosigkeit Tröpfchen lösen und technische Geräte beschädigen. „Die Geheirade und Rostigen Ritter haben geschmeckt, wie ich sie in Erinnerung hatte. Die Suppe und das Rehragout waren mir neu“, berichtet Maurer. Er freue sich, nach seiner Rückkehr die Originale zu testen. Für den Verzehr im All mussten die Rezepte nämlich abgeändert und weltraumtauglich gemacht werden. Die Menüs stammen teils von Sternekoch Cliff Hämmerle und teils von Christian Heinsdorf, dem Küchenchef der Taverne Römische Villa Borg.

Doch nicht nur das Essen kam an jenem Abend aus Maurers Heimat. Die Astronauten haben zudem mit Speziallöffeln der Universität des Saarlandes gegessen. Professor Frank Mücklich und sein Team hatten deren Oberflächen bearbeitet, damit weniger Bakterien daran haften bleiben. Die Raumfahrer benutzen die Löffel mehrmals, reinigen sie zwischen ihren Einsätzen aber nur leicht. Zurück auf der Erde werden die Forscher das Besteck unter die Lupe nehmen und analysieren, wie sich die Schwerelosigkeit auf die Ansammlung und das Verhalten der Keime auswirkt. Sie hoffen so, die besten Materialien für hygienischere Oberflächen zu finden. „Die kleinen oberflächenbehandelten Testbereiche auf den Löffeln veränderten das Essgefühl nicht. Im Gegenteil: Ihre Verwendung machte das Abendessen noch besonderer“, freut sich Maurer.

SZ-Leser  Anton Didas aus Theley hat den dritten Teil der SZ-Aktion „Mir sprooche üwwerALL“ gewonnen.

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