Wo man so richtig herzhaft lachen kann

Neipel · Wer einen guten Platz haben wollte, musste früh an sein: Ausverkauft war der Saal des Gasthauses am Mühlenpfad in Neipel bei „Suche Mann für meine bessere Hälfte“. Das Publikum war begeistert.

 Max Prossel, alias Gerd Thewes, kommt vom Sofa kaum noch hoch. Zu schwer wiegen seine eingebildeten Krankheiten. Foto: Theaterverein

Max Prossel, alias Gerd Thewes, kommt vom Sofa kaum noch hoch. Zu schwer wiegen seine eingebildeten Krankheiten. Foto: Theaterverein

Foto: Theaterverein

Ein eingebildeter Kranker, schräge Charaktere und jede Menge Verwirrung: Mit dem Lustspiel "Suche Mann für meine bessere Hälfte" von Beate Irmisch begeisterte der Theaterverein Laetitia Dorf-Neipel das Publikum. Volles Haus meldete der Verein bei den sechs Aufführungen im Saal des Hauses am Mühlenpfad.

Im Mittelpunkt des Lustspiels steht Max Prossel, der so jung und schon so tot zu sein scheint. Statt den Stall zu misten und sich um sein Vieh zu kümmern, beschäftigt sich der Jungbauer lieber mit Krankheiten, die er möglicherweise haben könnte. Aus seinem ausgedehnten roten Nachthemd kommt er gar nicht mehr heraus. Denn wenn es nach ihm geht, braucht er ständige Bettruhe. Ein Hypochonder, wie er im Buche steht. Unterstützt in seinen eingebildeten Leiden wird er von seiner Tante Irmine, die Mäxchen aufgezogen und verzogen hat. Die Leidtragenden sind Max' Vater Franz und seine junge Frau Rosa, die die ganze Arbeit am Hals haben. Auch die rabiate Gemeindeschwester Agathe, die nicht nur für die Leiden der Dorfbewohner, sondern auch für deren Vieh verantwortlich ist, weiß nicht mehr weiter. Neben Max behandelt sie im Hause Prossel auch den Zuchteber Schorsch, dessen Diagnose vernichtend ist. Max belauscht das Gespräch und münzt die schwere Krankheit des Tieres auf sich.

Dem Tode geweiht, macht er sich auf die Suche, einen geeigneten Nachfolger für Hof und Frau zu finden. Der alternde und wohlhabende Viehhändler Anton scheint ihm der geeignete Kandidat zu sein. Dieser hat schon seit langem ein Auge auf die junge Rosa geworfen und kann es kaum erwarten, in Max' Fußstapfen zu treten.

Ein Stück, gespielt in Neipler Mundart, voll mit Missverständnissen, Intrigen, Stolz, Eifersucht und herzerfrischenden Pointen. Und natürlich einem glücklichen Ausgang. Insgesamt standen sechs Aufführungen im Terminkalender der Hobbyschauspieler. Sie spielten an drei Wochenenden.

Mit ihrem Spiel überzeugten die Schauspieler Gäste über das Bohnental hinaus. So hat drei Freundinnen aus Lockweiler zum Beispiel, die bei einer der ersten Aufführungen dabei waren, das Stück bestens gefallen: "Wie immer hat es sich gelohnt, nach Neipel zu fahren. Danach geht man wieder richtig guter Dinge nach Hause." Schon lange bevor das Stück begann, hatten sich drei auf den Weg ins Bohnental gemacht.

"Wir fahren öfter zu den Theatertagen in Neipel . Hier kann man herzhaft lachen und für ein paar Stunden die Sorgen des Alltags vergessen", schwärmte Elisabeth Birtel, und gab somit ein dickes Lob an alle Beteiligten.

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Auf einen BlickSchauspieler: Max Prossel: Gerd Thewes; Rosa Prossel: Annika Lesmeister; Franz Prossel: Roland Hero; Irmine Schnackel: Susanne Scherer; Bruni Hacksel: Aline Schmitt; Anton Reich: Edwin Scherer; Pastor: Manfred Buchheit, Agathe Raubein: Claudia Weinsberg; Souffleuse: Luise Scherer. mcp

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