In Neipel packt der Ortsrat kräftig an

Neipel. Schön anzusehen war er nicht mehr. Der Brunnen in der Kantstraße in Neipel. In zwei hintereinander gebaute Betontröge floss dort das Wasser. Der Beton war nach vielen Jahren nicht nur optisch nicht mehr im besten Zustand, es gab auch vermehrt Risse in den Ecken

Neipel. Schön anzusehen war er nicht mehr. Der Brunnen in der Kantstraße in Neipel. In zwei hintereinander gebaute Betontröge floss dort das Wasser. Der Beton war nach vielen Jahren nicht nur optisch nicht mehr im besten Zustand, es gab auch vermehrt Risse in den Ecken. "Da müssen wir was tun", sagten sich die neun Mitglieder des Neipeler Ortsrates - und legten selbst Hand an der Brunnenanlage an. "Wir haben die Betonbehälter komplett entfernt", berichtet Ortsvorsteher Aloyisius Berwanger. Ersetzt wurden die Betonbehälter in 350 Arbeitsstunden von den Ratsmitgliedern und einigen Bürgern durch einen in Klinker gemauerten Brunnen mit einer Edelstahlwanne. Zum gemütlichen Verweilen wurde zudem eine Tischgruppe mit Bänken aufgestellt. "Damit dient der Platz als Kommunikationspunkt im Ort und wird durch seine Lage am Radweg Dillingen-Bostalsee auch als Rastgelegenheit genutzt", erzählt Berwanger. Der Brunnen-Neubau, war nicht das einzige Projekt, das der Ortsrat in den letzten Jahren auf die Beine gestellt hat. In der Steinbacher Straße wurde ein Beachvolleyball-Platz gebaut, zudem werden zahlreiche Veranstaltungen wie Dorffest oder "Rommelboozen"-Bauen organisiert. Besonders stolz ist Berwanger darauf, dass der Ortsrat Hand in Hand arbeitet - Parteiengezänk gibt es nicht: "Von den neun Mitgliedern sind sowieso nur zwei in einer Partei, die restlichen sieben sind parteilos." Der Ortsvorsteher weiter: "Bei uns gibt es auch keine Fraktionssitzungen oder Anträge. Wenn es ein Thema gibt, setzen wir uns zusammen und reden darüber." "Wenn ich um Hilfe rufe, dann sind die anderen da", sagt Berwanger - und dass ist auch der Hauptgrund, warum er gerne in Neipel lebt. Genau wie seine beiden Ortsratskollegen Rudi Blug und Alois Risch, stammt Berwanger nicht aus Neipel, sondern aus Dorf im Bohnental. "Wir sind dann nach Neipel gekommen, weil es dort Bauplätze gab, und wir ein Eigenheim errichten wollten", erzählt Risch, warum er auf die andere Seite des Talbachs, der die beiden Orte trennt, gezogen ist. "Damals sagte man in Dorf, Neipel sei jenseits des Jordans", fügt Rudi Blug lachend hinzu. Und der Umzug hat sich gelohnt. "Wir fühlen uns hier wohl", sagt Blug - und die anderen nicken zustimmend. sem

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