Teddybären, bunte Filztierchen, kreative Handtaschen, Kinderkleidung, lederne Babykrabbelschuhe und Schmuck, gefertigt aus Glas oder Edelstahl. Das alles sind Unikate, wie auch die übrigen Produkte in den Regalen und Vitrinen im Laden Mein Regalfach in der St. Wendel Balduinstraße 16. Melanie Peterek und Karin Albrecht vermieten zeitlich begrenzte oder dauerhafte Ausstellungsfläche an Kunstschaffende. Was bei der Ladeneröffnung im Mai die Leute noch etwas irritiert hat.

"Manche dachten, wir würden Regalfächer vermieten oder verkaufen", sagt die 61-jährige gelernte Damenschneiderin Karin Albrecht, die mit ihrer Tochter Melanie Peterek (41) die innovative Geschäftsidee umsetzt. Neu sei das Konzept nicht, so Peterek, die hauptberuflich als Verwaltungsangestellte arbeitet. "Wir haben das schon in Großstädten gesehen und uns gedacht, dass so etwas in St. Wendel fehlt", erklärt sie. Beide kennen sich in der Hobbykünstlerszene bestens aus und haben für ihren Laden die Werbetrommel gerührt.

Und so funktioniert es: 56 Regalfächer bietet das Duo derzeit den Hobbykünstlern als Mietausstellungsfläche an. Der Preis für die Verkaufsfläche, die entweder ein einzelner Regalboden, ein komplettes Regal oder ein Kleiderbügel sein kann, variiert. "Es kommt auch darauf an, ob das Regal in Bück-, Greif oder Augenhöhe angebracht ist", erklärt Albrecht.

Preis setzt Künstler fest

Die Verkaufspreise für die Artikel setzt der Anbieter selbst fest, die Mietzeit beträgt mindestens einen Monat. "Neue Sachen können zwischendrin immer nachgelegt werden, so kann das Sortiment monatlich wechseln", ergänzt Albrecht. Am Ende der Mietzeit zahlen die Ladeninhaberinnen den Verkaufserlös abzüglich zehn Prozent Provision aus. "Mittlerweile haben wir Aussteller aus der ganzen Region bis an die Mosel, ihrer Fantasie setzen wir keine Grenzen", so Peterek. Sie und ihre Mutter bauen bei der Zusammenstellung des Sortiments auf Vielfalt und eine entsprechende Präsentation. "Ich beschreibe das als Ebay zum Anfassen, hier kann der Kunde sich in Ruhe umsehen. Gegenüber der Suche im Internet kann er den Artikel auch in der Hand halten", so Albrecht.

Es ist quasi eine Dauerausstellung von verschiedenen Hobbykünstlern. "Unser Konzept kommt gut an, es ist erstaunlich und überraschend", zieht Albrecht ein Zwischenfazit nach fünfmonatiger Öffnungszeit. Zudem spricht das Geschäftsmodell durch die integrierte Second-Hand-Ecke den Flohmarktbesucher gleich mit an. Mutter und Tochter planen, die Ladenfläche mit einem weiteren Raum zu erweitern. "Die Hobbykünstler haben so viele Ideen auf Lager, es wird mehr produziert, als überhaupt ausgestellt werden kann", wissen die beiden aus eigener Erfahrung.

Übrigens. Aktuell suchen sie Holzspielzeug und Lampen.

Kontakt: Mein Regalfach, Balduinstrasse 16, St. Wendel , Telefon (0 68 51) 91 28 437.

meinregalfach.de