Zeichen gegen Antisemitismus

Sötern. "Zeichen setzen. Gegen Antisemitismus, für Respekt und Menschlichkeit"- dies war das Motto, unter dem sich am Dienstag Schüler der Klasse 9a und der Schülervertretung der Gesamtschule Türkismühle in Sötern versammelten

 Gesamtschüler auf dem jüdischen Friedhof in Sötern. Foto: Rebecca Birtel

Gesamtschüler auf dem jüdischen Friedhof in Sötern. Foto: Rebecca Birtel

Sötern. "Zeichen setzen. Gegen Antisemitismus, für Respekt und Menschlichkeit"- dies war das Motto, unter dem sich am Dienstag Schüler der Klasse 9a und der Schülervertretung der Gesamtschule Türkismühle in Sötern versammelten. Zusammen mit ihren Lehrern, mit Mitarbeitern des Adolf-Bender Zentrums und mit Richard Bermann von der Synagogengemeinde Saar, leider aber ohne weitere Teilnehmer aus der Bevölkerung, wollten sie somit auf die kürzliche Schändung des jüdischen Friedhofs aufmerksam machen und ein Zeichen gegen Antisemitismus in unserer Gesellschaft setzen. Los ging es an der ehemaligen Synagoge von Sötern, der heutigen Volksbank. Nach der Begrüßung durch den Hauptamtsleiter der Gemeinde, Hubertus Kuhn, führte Richard Bermann zusammen mit dem Lehrer und Kunsterzieher Axel Gross die kleine Gruppe mit anschaulichen, teils auch erschütternden Geschichten über die jüdische Bevölkerung zur Zeit des Nationalsozialistischen Regimes durch den kleinen Ort. Als Zwischenstation auf dem Weg zum Friedhof wurde auch an der mittlerweile zerfallenen Mikwe, einem rituellen jüdischen Badehaus, Halt gemacht. Im Anschluss ging es dann mit dem Bus zum entfernt gelegenen jüdischen Friedhof, auf dem vor einigen Wochen Grabsteine umgestoßen und die Friedhofsmauer mit Hakenkreuzen beschmiert worden waren.Auch hier hörte man den Geschichten und Erzählungen Bergmanns aufmerksam zu. "Wir behandeln dieses Thema gerade im Unterricht", erzählt Alexander Zeyer. "Über diese Sache muss jeder mal nachdenken. Ich war auch privat schon auf einem jüdischen Friedhof. Unsere Schule macht viel zu diesem Thema."Die Gesamtschule Türkismühle ist ausgezeichnet als Schule ohne Rassismus und hat mit dem Projekt "Spurensuche - Auf den Spuren der Juden in unserer Gemeinde" bereits viele Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt. Auch Anna Schlich findet die Aktionen ihrer Schule gut. "Ich finde es außerdem sehr interessant sich vorzustellen, wie das früher war". Partner des Projekts sind das Adolf-Bender-Zentrum im Rahmen des Bundesprogramms "Kompetent für Demokratie - Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus", die Synagogengemeinde Saar, die Gemeinde Nohfelden sowie der Verein "DenkmalMit!".

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