Bagger-Zeit am Bostalsee

Gonnesweiler/Bosen. Gerade mal seit zwei Wochen arbeiten die Bagger am Staudamm des Bostalsees. Doch schon haben sie sich auf hunderten Metern Länge den Damm entlang gegraben. "Wenn alles gut läuft, wird diese Baumaßnahme in einigen Tagen abgeschlossen sein", sagt Klaus Bonaventura, St. Wendeler Kreis-Baudezernent, beim SZ-Ortstermin

Gonnesweiler/Bosen. Gerade mal seit zwei Wochen arbeiten die Bagger am Staudamm des Bostalsees. Doch schon haben sie sich auf hunderten Metern Länge den Damm entlang gegraben. "Wenn alles gut läuft, wird diese Baumaßnahme in einigen Tagen abgeschlossen sein", sagt Klaus Bonaventura, St. Wendeler Kreis-Baudezernent, beim SZ-Ortstermin.Die Bagger tragen den Damm zur Seeseite etwa drei Meter tief ab - bis zur neuen Betonwand, die in einem ersten Bauschritt vor einigen Wochen in einem Spezialverfahren errichtet worden ist. Sechs Meter lange Bohrer, an einem Bagger befestigt, gruben sich an der Dammkante Meter für Meter in den Boden. Die Erdmassen blieben im Boden. Ein Zement-Wassergemisch wurde über einen langen Schlauch zugeführt und in das Bohrloch gespritzt und statt Kies mit der Erdmasse vermischt. Die Bohrer dienten somit gleichzeitig als Betonmischmaschine. Das Erdreich des Dammes ersetzte die Schalwände des Betonmauerwerkes. Nach und nach entstand so eine mehrere hundert Meter lange Betonmauer. Zunächst unsichtbar. Jetzt, nachdem die Bagger sich in den Damm graben, tauchen die oberen drei Meter der Mauer auf. Damit die Mauer besser trocknen kann, hat ein Bagger auch auf der seeabgewandten Seite einen Graben gezogen. Der dort herausgeholte Schotter dient als unterste Schicht beim Bau der Seepromenade unweit des Verwaltungsgebäudes auf Bosener Seeseite.Seepromenade entstehtDenn alles Material, das aus dem Staudamm herausgeholt wird, wird wieder verwendet. Mit den Massen wird die Seepromenade aufgeschüttet. Lastwagen bringen die Erde heran. Allerdings wird zurzeit mehr Material am Staudamm abgegraben, als gleichzeitig für die Seepromenade eingebaut werden kann. Dort müssen nämlich noch Rohre verlegt werden, die einen kleinen Bach aufnehmen sollen. Inzwischen werden die (noch) überschüssigen Erdmassen am Staudamm zwischengelagert und später zur Seepromenade gebracht.Nachdem die Bagger in den nächsten Tagen ihre Arbeit beendet haben, stehen Betonarbeiten an. Dort, wo die Asphaltdichtung der Staumauer endet, wird über die gesamte Dammlänge ein etwa 60 Zentimeter breites und 60 Zentimeter tiefes Betonband gezogen. Ebenso entsteht am Mauerfuß ein Betonkeil. Dann wird im nächsten Schritt die mineralische Dichtung aufgebracht. Parallel dazu laufen die Arbeiten zur Aufschüttung und Gestaltung von Seepromenade und Eislauffläche.Bonaventura geht davon aus, dass die Sanierung bis September soweit fortgeschritten ist, dass der Wiederanstau des Sees beginnen kann. Bis September bleibt der See nämlich fünf Meter unter seinem normalen Wasserspiegel. Der Umbau der Dammkrone kostet 4,5 Millionen Euro. 70 Prozent trägt das Land. Die wesentliche Veränderung ist, dass die Abdichtung in Höhe des Wasserspiegels in das Innere das Dammes verlegt wird. Damit entfällt künftig die aufwendige und immer wieder notwendige Sanierung des Asphaltbelages.

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