Türkismühle. Geschichtsunterricht der anderen Art konnten die Schüler der Klassenstufe neun erleben: Der Auschwitz-Überlebende Alex Deutsch war an der Gesamtschule Nohfelden-Türkismühle zu Gast. Im Lehrplan des Faches Gesellschaftswissenschaften der Klassenstufe neun steht unter anderem das Thema Nationalsozialismus auf dem Programm und stellt die Lehrkräfte jedes Jahr vor die Herausforderung, den Schülern das Unbegreifliche begreifbar zu machen. Es gibt zwar mittlerweile eine Fülle von Unterrichtsmaterial und auch Filme zu dem wohl grausamsten Kapitel der deutschen Geschichte, aber keines dieser Medien kann an die Wirkung eines Zeitzeugenberichtes nur annähernd heranreichen. Mit Alex Deutsch hatte man nicht nur einen Zeitzeugen, sondern auch einen Menschen "der ganz besonderen Art" zu Gast. Der 94-Jährige erzählte von seiner Kindheit in einem Waisenhaus, von der Ermordung seiner Familie und seiner Gefangenschaft in dem Konzentrationslager Auschwitz. Er schilderte den Jugendlichen, zu welchen Ungeheuerlichkeiten menschenverachtender Hass führen kann. Deutsch beeindruckte nicht nur dadurch, dass er diese Zeit überlebt hat, sondern vor allem durch seinen Beitrag zur Aussöhnung. Immer wieder betonte er, dass es Gruppen von Tätern waren, und dass ihm auch viele Menschen geholfen haben. Vordergründig geht sein Blick in die Zukunft, wenn er immer wieder an die Schülerinnen und Schüler appelliert: "Lasst euch nicht hineintreiben in Hass und Gewalt, lebt miteinander und nicht gegeneinander." Die Jugendlichen äußerten sich zum Besuch von Alex Deutsch sehr bewegt: Sie waren von seinen Erlebnissen betroffen und von seiner Persönlichkeit sehr beeindruckt. Zitat eines Schülers: "Ich finde, diesem Menschen kann man gar nicht genug Achtung entgegenbringen." Im Anschluss an den Vortrag Alex Deutschs thematisierte Dr. Döring vom Adolf-Bender-Zentrum St. Wendel mit den Schülern Hintergründe und Auswirkungen von Fremdenhass in unserer Gesellschaft. red