Kleine Rasenmäher erobern ihr Weideland

Dudweiler · Vor knapp drei Jahren begann die Ziegenhaltung der Familie Nonnweiler auf dem Schiedeborn. Seit dem ist viel passiert. Die Ziegen haben sich durch Gestrüpp gefressen und Weideland ist entstanden.

 Conny Nonnweiler aus Dudweiler mit ihren Burenziegen. Foto: Becker&Bredel

Conny Nonnweiler aus Dudweiler mit ihren Burenziegen. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Das Gemecker der Ziegen hört man schon, bevor man den Stall auf dem Schiedeborn erreicht. Hier ist richtig was los. Eine Ziegenherde tummelt sich im Stall, die Tiere sind guter Dinge.

Im Sommer 2011 begann die Familie Nonnweiler mit einer Ziegenhaltung, die ersten Tiere fraßen Hecken in einem verwilderten Gebiet (die SZ berichtete). Am Ende des Jahres wurde ein Stall für die Tiere fertiggestellt, sodass die Ziegen noch vor dem drohenden Frosteinbruch ein Dach über dem Kopf hatten. Heute sind über 40 große und kleine afrikanische Burenziegen hier Zuhause. Sie sind mit dafür verantwortlich, dass das einst zugewachsene Gelände, welches früher einen idealen Lebensraum für Wildschweine bot, nun als Weidefläche genutzt werden kann. Kleine und große Ziegen tummeln sich um diese Jahreszeit noch in dem für sie errichteten Stall und warten darauf, schon bald wieder ins Freie gelassen zu werden.

"Die meisten sind komplett weiß, nur am Kopf und Hals braun. Gelegentlich gibt es aber auch einfarbige dunkelbraune Tiere. Von dieser Sorte haben wir aber nur zwei Ziegen", erklärt uns Conny Nonnweiler, die schon mit Tieren groß geworden ist. Ihre Ziegen kann die Tierliebhaberin jedoch alle auseinanderhalten. "Die älteren Ziegen haben alle einen Namen, nur die Jungtiere bekommen vorerst keinen. Aber jedes Junge hat eine Ohrmarke, die sie mit Farben als männlich oder weiblich kennzeichnet. Dann fällt es mir leicht, sie zu unterscheiden." Die meisten der momentan 23 kleinen Zicklein sind zwischen ein bis drei Wochen alt und stammen von Zuchtbock Daren. "Da die Rasse eigentlich aus Afrika abstammt, geben wir allen afrikanische Namen", erklärt uns die Dudweilerer Landwirtin. Und weiter erzählt sie: "Die Jungtiere, die für meinen Zuchtstamm wichtig sind, behalte ich. Den Rest kann ich dann verkaufen. Erst aber bleiben die Zicklein noch bei ihren Muttertieren, bis sie ein paar Monate alt sind. Dann werden sie nach und nach von der Mutter abgesetzt, was bedeutet, dass sie in einen anderen Stall verfrachtet werden, damit die Mutter sich schneller an ihre Abwesenheit gewöhnt."

Sobald das Wetter schöner wird, können die Ziegen wieder auf die Wiese. "Man muss aber beachten, dass die Jungtiere nicht zu früh raus kommen. Im Mai beispielsweise gibt es den Weidecox, einen bestimmten Krankheitserreger auf den Weiden, von denen die Kleinen Durchfall bekommen. Wenn sie diesen einmal haben, ist es schwierig, das wieder in Ordnung zu bekommen", weiß die Landwirtin, die sich liebevoll um ihre Tiere kümmert. Bei so vielen Tieren geht es im Stall schon mal drunter und drüber, denn was ganz wichtig ist: Es gibt eine Rangordnung unter den Ziegen, daran wird sich gehalten, sonst wird gestoßen und gestupst. Aber: "Im Sommer wird alles wieder entspannter. Auf den großen Weiden können sich die Tiere besser aus dem Weg gehen."

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