Mit Ziegen gegen Wildschweine

Dudweiler. Schon als Kind träumte sie von einem Beruf, in dem Tiere eine Rolle spielen. Doch erst über Umwege konnte Cornelia Nonnweiler ihren Traum verwirklichen. Sie berichtet: "Zuerst musste ich aus gesundheitlichen Gründen meine Malerlehre aufgeben, ehe ich als Friedhofsgärtnerin zu arbeiten begann. Die Idee mit den Tieren ging mir aber nie aus dem Kopf

Dudweiler. Schon als Kind träumte sie von einem Beruf, in dem Tiere eine Rolle spielen. Doch erst über Umwege konnte Cornelia Nonnweiler ihren Traum verwirklichen. Sie berichtet: "Zuerst musste ich aus gesundheitlichen Gründen meine Malerlehre aufgeben, ehe ich als Friedhofsgärtnerin zu arbeiten begann. Die Idee mit den Tieren ging mir aber nie aus dem Kopf. Vor zwei Jahren erwarb ich dann einige Burenziegen, um sie vorläufig am Haus unserer Familie zu halten. Diese südafrikanische Rasse gilt als robust und wenig anspruchsvoll."Fast zur gleichen Zeit machte sich die Dudweiler Jagdgenossenschaft Gedanken, wie sie der Wildschweinplage im Bereich des Schiedeborns, einer früher landwirtschaftlich genutzten und dann mit Hecken verwilderten Anhöhe zwischen Dudweiler und Jägersfreude, Herr werden könnte. Cornelia Nonnweiler und ihr Mann Werner nutzten die Gelegenheit, ihre Ziegen als "Mähmaschinen" anzubieten. Die Tiere aus dem fernen Afrika sollten den dichten hölzernen Bewuchs abknabbern, um den Schwarzkitteln die Deckungsmöglichkeiten zu nehmen. Der Regionalverband mit Naturschutzbehörde sowie die Jagdgenossenschaft stimmten dem Plan zu, zumal die Ziegenhalter selbst ein Stück Land auf dem Schiedeborn besitzen. Nach einer groben Rodung des Geländes, bei der auch die Nonnweilers anpackten, durften die Tiere ans Werk. Cornelia Nonnweiler kam ihrem Kindheitstraum ein Stück näher, als sie einen landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb anmeldete. Die Ansiedlung der Ziegen fand jedoch nicht jedermanns Zustimmung. So meinten die Jäger, sie würden einen Teil ihres Jagdgebietes durch die Einzäunung verlieren. Im Sommer vorigen Jahres begann Cornelia Nonnweiler nach der behördlichen Genehmigung mit der Errichtung eines Stalls für 40 bis 50 Tiere und für die Lagerung von Heu und Stroh. Heute ist das Gebäude bis auf die Schiebetüren, die Giebelwand und die Einteilung im Innern fertiggestellt. Nonnweiler: "Es ist wichtig, dass die Tiere ein Dach über dem Kopf haben. Sie vertragen zwar leichten Frost, jedoch keinen Regen. Daher waren die Unterstände im Freien keine dauerhafte Lösung".

Im Sommer wird die "Dudweiler Ziegenfarm am Schiedeborn", so der Name des Betriebes, endgültig fertig werden. Dann, so erzählt die hartnäckige Nebenerwerbsbäuerin, soll noch ein weiteres Stück Land dazugepachtet werden, um den Bestand an Tieren zu vergrößern.

Die Wildschweine haben den Schiedeborn zwar noch nicht ganz aufgegeben, ihr Bestand habe sich jedoch deutlich verringert.

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