Bezirksrat lehnt Abschaffung des Sonderstatus Dudweiler ab
Dudweiler. Das Interesse der Bürger war bei der gestrigen Sitzung des Bezirksrats in Dudweiler groß. Auf der Tagesordnung stand die Aufhebung des Sonderstatus. Rund 100 Gäste kamen neben den Politikern ins Bürgerhaus. Zunächst stellte Saarbrückens Bürgermeister Ralf Latz (SPD) die Veränderungen vor: "Wir streben eine Neuorganisation nach dem Vorbild der Bezirke Halberg und West an
Dudweiler. Das Interesse der Bürger war bei der gestrigen Sitzung des Bezirksrats in Dudweiler groß. Auf der Tagesordnung stand die Aufhebung des Sonderstatus. Rund 100 Gäste kamen neben den Politikern ins Bürgerhaus.Zunächst stellte Saarbrückens Bürgermeister Ralf Latz (SPD) die Veränderungen vor: "Wir streben eine Neuorganisation nach dem Vorbild der Bezirke Halberg und West an." Weiterhin sollen die Fachämter zentralisiert werden, das Serviceangebot für die Bürger soll allerdings erhalten bleiben. Betroffen von den Veränderungen sei in der Hauptsache die Verwaltung. Diese Punkte wurden im Anschluss von den Politikern der Dudweiler Bezirksratsmitglieder kritisch hinterfragt. Zumeist unter dem Applaus der anwesenden Bürger.
Daniela Wickmann-Eisinger, stellvertretende Vorsitzende der Dudweiler SPD, hob hervor, dass mit der Zentralisierung die Fahrtkosten und der Zeitaufwand der Bürger steigen. Auch monierte sie, dass die Mitarbeiterzahl des künftig ehrenamtlichen Bürgermeisters nicht festgelegt sei: "Vorraussichtlich drei Mitarbeiter heißt es in der Sitzungsvorlage. Am Ende haben wir hier einen König ohne Land." Auch die Zusage, dass Mitarbeiter vor Ort bleiben, kommentierte sie: "Natürlich bleibt die Kindergärtnerin in ihrem Kindergarten, nur hat sie einen längeren Weg zu ihrem Vorgesetzten." Und sie zweifelte, dass die Stelleneinsparungen dauerhaft bestehen bleiben: "Die Mitarbeiter haben jetzt schon genug zu tun, deren Arbeit löst sich nicht in Luft auf." Abschließend verglich sie Dudweiler mit einem Sündenbock, der von der Krise in Saarbrücken ablenken müsse.
Rainer Dorscheid (CDU) sprach das Problem der Glaubwürdigkeit der Politiker an. So hätte der ehemalige Fraktionschef Ralf Latz für den Sonderstatus plädiert, während er nun als Bürgermeister dagegen sei. Das griff auch Gerd Kiefer (FDP) auf: "Ein neuer Job, eine neue Meinung." Auch monierte er, als Bezirksratsmitglied keinen Einblick ins Rödl-Spargutachten erhalten zu haben, welches die Auflösung des Sonderstatus fordert. Er stellte die Frage, warum man in Saarbrücken die Verwaltung nicht straffer organisieren kann. Zudem forderte er die Verwaltung auf, Fachleute einzustellen, anstatt Politiker zu bevorzugen, "die versorgt werden müssen". Kiefer griff Oberbürgermeisterin Charlotte Britz als Aufsichtsrats-Chefin der Stadtwerke an. Sie habe nicht gemerkt, dass eine riesige Summe für die Bürorenovierung des Vorstands rausgeworfen worden sei. Zudem sei es unverständlich, wenn in Dudweiler gespart werde, die Koalition in Saarbrücken aber Dezernentenstellen vergibt. Kiefer: "Die FDP wird gegen die Auflösung stimmen. Falls es doch soweit kommt, wird der Bezirksrat Klage einreichen." Gabriele Ungers (Die Linke) kündigte an, entgegen der Meinung ihrer Fraktion für den Erhalt des Sonderstatus zu stimmen. "Ich würde mich der Kritik stellen, jedoch wird man das zu verhindern wissen", sagte sie im Hinblick auf das Vorhaben, im Saarbrücker Stadtrat am 29. Januar geheim wählen zu lassen. Am Ende lehnte der Bezirksrat die Aufhebung des Sonderstatus einstimmig ab.