„Jeder Tote ist einer zu viel“

Saarbrücken · Bei der Landespressekonferenz hat sich Innenministerin Monika Bachmann (CDU) gestern kritisch zur Verkehrsunfallstatistik 2013 geäußert. Positiv hob sie die gute Schulung der Kinder in Sachen Verkehrssicherheit hervor.

Innenministerin Monika Bachmann (CDU) hat es auf den Punkt gebracht: "Jeder Tote, jeder Schwerverletzte ist einer zu viel." Bei der gestrigen Landespressekonferenz in der Saarbrücker Staatskanzlei stellte sie zusammen mit Verantwortlichen der Polizei die Verkehrsunfallstatistik 2013 für das Saarland vor.

39 Menschen verloren im vergangenen Jahr ihr Leben auf saarländischen Straßen. Das sind zwei mehr als 2012. Es ist aber immer noch der zweitniedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1953. "Jeder Euro, der in die Prävention gesteckt wird, ist gerechtfertigt", sagte Bachmann daher mit Nachdruck. Sie machte aber auch klar, dass einige Unfälle einfach nicht zu verhindern seien. So sind unter diesen 39 Todesopfern zwei Fußgänger, die bei Stürzen ohne jegliche Fremdeinwirkung starben.

Insgesamt stiegen die registrierten Verkehrsunfälle von 31 950 (2012) auf 32 040. Wobei Landespolizeipräsident Norbert Rupp erklärte, dass die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden erstmals unter die "4000er Marke" fiel. "Das Risiko, im Saarland bei einem Unfall getötet oder verletzt zu werden, liegt im bundesweiten Vergleich unter dem Durchschnitt", betonte Rupp.

Besondere Aufmerksamkeit gilt bei der Polizei den Kindern. Eines kam 2013 als Insasse bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Monika Bachmann verwies in diesem Zusammenhang auf die vielen Maßnahmen im Saarland, die zur Sicherheit der Kinder beitrügen. Etwa die Aktionen der 20 Verkehrssicherheitsbeauftragten an den Schulen. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern geschehen Unfälle mit Kindern im Saarland meist dann, wenn diese als Insasse in einem Auto dabei sind - also ohne jegliches Eigenverschulden. Im übrigen Deutschland ist die Unfallzahl dagegen dann am höchsten, wenn die Kinder als Fußgänger oder Fahrradfahrer unterwegs sind - also möglicherweise durch Unachtsamkeit oder Leichtsinn fahrlässig handeln. Dass dies im Saarland anders ist, führen Bachmann und Rupp auf die guten Schulungen zurück.

Die häufigsten Unfallursachen bleiben indes unverändert: Innerorts liegt die Missachtung der Vorfahrt auf Rang eins. Außerhalb geschlossener Ortschaften steht zu hohes Tempo an der Spitze der Statistik. Auch alkoholbedingte Unfälle sind weiter ein Problem, wobei hier die Anzahl der Schwerverletzten im Vergleich zum Vorjahr drastisch zurückging (von 90 auf 59). Dennoch kamen 2013 drei Menschen bei Alkoholunfällen ums Leben - das sind nach Bachmanns Meinung "drei zu viel".

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