Schulung bei der Feuerwehr in Nohfelden Wehrleute zum Thema Reptilien geschult

Nohfelden · Immer häufiger kommen Feuerwehrleute während Einsätzen in Kontakt mit exotischen Tieren, beispielsweise Schlangen. Die Feuerwehr Nohfelden versucht daher, sich auf diese Kontakte vorzubereiten.

 Reptilienexperte Bernd Naumann machte die Feuerwehrleute mit Schlangen und Echsen vertraut.

Reptilienexperte Bernd Naumann machte die Feuerwehrleute mit Schlangen und Echsen vertraut.

Foto: Daniel Gisch

Im vergangenen Jahr wurde der Löschbezirk Nohfelden zwei Mal zu einem Schlangenfund alarmiert. In beiden Fällen handelte es sich um heimische, ungefährliche Tiere, die sich in Teilen von baulichen Anlagen verirrt hatten und einen Routineeinsatz für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte darstellte, teilt ein Sprecher der Feuerwehr mit.

In Deutschland sei jedoch seit einiger Zeit ein Trend zu erkennen, dass immer mehr Menschen exotische Haustiere halten. Was also tun, wenn die Feuerwehrangehörigen mit solchen Tieren, beispielsweise bei einem Wohnungsbrand oder einem Hochwasserereignis, in Kontakt kommen? Zudem machten sich immer weniger Menschen mit der heimischen Tierwelt vertraut und fühlten sich bei einem möglichen Kontakt hilflos oder bedroht und rufen in ihrer Not um Hilfe.

Tiere, Tierwohl und Tierschutz nehmen einen immer höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft ein, so der Sprecher weiter. Obwohl die Rettung von Tieren gleich nach der Menschenrettung zu den Hauptaufgaben der Feuerwehr gehört, werde die Tierrettung während der Feuerwehrausbildung nicht behandelt. Folglich seien nur wenige Feuerwehrleute auf diese Fälle vorbereitet und kennen sich im Umgang mit Tieren aus.

Da seit ein paar Jahren eine deutliche Zunahme an Einsätzen mit Tieren zu verzeichnen sei, möchten sich die Feuerwehrfrauen und -männer aus Nohfelden in diesem Bereich fortbilden. Sie freuten sich daher, dass es ihnen gelungen ist, den Reptilienexperten Bernd Naumann aus Güdesweiler als Gastreferenten zu gewinnen, der die Angehörigen des Löschbezirks sowie Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Umgang mit Tieren schulte.

Er ging dabei insbesondere auf heimische Schlangen, wie die Barrenringelnatter, die inzwischen im Saarland meist verbreitete Schlangenart, die Schlingnatter und die Ringelnatter ein. Auch eine Blindschleiche, die zur Gattung der Echsen gehört, häufig jedoch mit Schlangen verwechselt wird, hatte er als Anschauungsobjekt dabei. Neben den heimischen, ungefährlichen Tieren stellte er auch eine Klapperschlange und einen Skorpion vor.

Die Ausbildungsveranstaltung sei ein Erfolg gewesen. Es konnten Ängste genommen und eine Vertrautheit zu den Reptilien aufgebaut werden. Für das kommende Jahr werden Schulungen mit weiteren Tierarten angestrebt.

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