Borussia weiter in der Erfolgspur

Neunkirchen. Gestern Morgen war Borussia Neunkirchens Trainer Günter Erhardt nicht erreichbar. Der Grund: Zusammen mit seinen zehnjährigen Zwillingssöhnen Justin und Julien absolvierte er auf dem Brebacher Kunstrasen einige Trainingseinheiten in Sachen Technikschulung. Denn er vermisst derzeit bei vielen aktiven Fußballern den filigranen Umgang mit dem runden Leder

 So wie hier im Zweikampf um den Ball zwischen dem Homburger Stürmer Michael Petri und Borussen-Kapitän Marco Schmit (rechts) sah es am Samstag im Saarderby meistens aus. Foto: Hagen

So wie hier im Zweikampf um den Ball zwischen dem Homburger Stürmer Michael Petri und Borussen-Kapitän Marco Schmit (rechts) sah es am Samstag im Saarderby meistens aus. Foto: Hagen

Neunkirchen. Gestern Morgen war Borussia Neunkirchens Trainer Günter Erhardt nicht erreichbar. Der Grund: Zusammen mit seinen zehnjährigen Zwillingssöhnen Justin und Julien absolvierte er auf dem Brebacher Kunstrasen einige Trainingseinheiten in Sachen Technikschulung. Denn er vermisst derzeit bei vielen aktiven Fußballern den filigranen Umgang mit dem runden Leder. So seine Kritik, die er nicht ganz zufällig in die Nachbetrachtung des mit 1:0 gewonnenen Spiels der Borussen beim Oberligarivalen FC Homburg einfließen ließ. Erhardt war zufrieden mit dem Gewinn dreier Punkte, aber sowohl seine Mannschaft wie auch der Gegner hätten kein Regionalliga-Niveau. An diesem sonnigen Sonntag genieße er zwar noch den Sieg im Waldstadion. Aber bereits am Montag ginge die Vorbereitung auf das nächste Derby zu Hause gegen Eintracht Trier los. Geärgert hat sich der Neunkircher Coach über die Spielanalyse seines Homburger Kollegen Gerd Warken. "Schon nach dem Hinspiel und unserem 2:0 hatte er in der Pressekonferenz behauptet, dass die bessere Mannschaft verloren habe. Und jetzt bezeichnete er uns sinngemäß als Glücksritter, deren Glückssträhne demnächst zu Ende gehe. Ich nenne so etwas einen miesen Stil und übles Nachtreten von einem, der nicht verlieren kann. Es ist eine bodenlose Frechheit, wenn man so den Gegner schlecht redet." Und dann verweist Günter Erhardt, dass er gegen keinen einzigen saarländischen Verein bisher verloren, den Homburgern sechs Punkte abgenommen und gegen den 1. FC Saarbrücken und die Sportfreunde Köllerbach je vier Punkte gewonnen habe. "Zwar steht noch das Rückspiel gegen den SV Hasborn aus, aber die haben wir auswärts ebenfalls geschlagen. Wir sind also Oberliga-intern der beste Saarverein." Erhardts Ergebnisstatistik ist absolut fälschungssicher. Nun zum Geschehen am Samstag in Homburg: Tatsächlich ließen die Neunkircher in der ersten Halbzeit mehr Chancen zu als sonst. Doch die Homburger verstanden es nicht, daraus Kapital zuschlagen. Tobias Mansfeld versiebte gute Möglichkeiten, scheiterte entweder an Borussen-Keeper Enver Marina wie auch Michael Petri oder dem eigenen Nervenkostüm. Aber auch Neu-Borusse Bukar Özgün schoss in aussichtsreicher Position ebenfalls vorbei. Und Holger Klein köpfte eine Vorlage von Özgün aus acht Metern kläglich am Tor vorbei. Sein Mannschaftskollege Mahir Sahin machte es in der 23. Minute besser. Eine Ballstafette, die Enver Marina eingeleitet hatte, über Philipp Kerber und Lars Rheinheimer versenkte er zum 1:0.In Halbzeit zwei geschah nicht mehr viel. Die Homburger scheiterten schon beim Spielaufbau, konnten das Neunkircher Abwehrbollwerk nicht überwinden. Enver Marina parierte noch einen Gewaltschuss aus acht oder neun Metern. Das war's, was Homburg zu bieten hatte. So gesehen, muss man Günter Erhardt Recht geben, wenn er feststellt: "Wir haben auf Ergebnis gespielt und ein Tor gemacht. Wir wollten keinen Schönheitspreis." Und Regionalliga-Niveau war am Samstag tatsächlich bei keinem der beiden Klubs auszumachen. Aber den Neunkirchern war's egal. Verständlich. Gewonnen ist gewonnen.

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