Neunkirchen hat die Dritte Liga im Blick

Neunkirchen. Das Jahr hatte aus Sicht von Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen zwei Gesichter: Ein schönes - und ein hässliches. Schön war die "Rückrunde der vergangenen Saison", erklärt Trainer Günter Erhardt. Am Ende scheiterte die Borussia zwar um drei Punkte an der Qualifikation für die Regionalliga, "aber wir hatten eine super Rückrunde gespielt"

 Wohin führt der Weg? Günter Erhardt lässt im Winter sieben Spieler gehen, damit Verstärkungen kommen können. Foto: Wieck

Wohin führt der Weg? Günter Erhardt lässt im Winter sieben Spieler gehen, damit Verstärkungen kommen können. Foto: Wieck

Neunkirchen. Das Jahr hatte aus Sicht von Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen zwei Gesichter: Ein schönes - und ein hässliches. Schön war die "Rückrunde der vergangenen Saison", erklärt Trainer Günter Erhardt. Am Ende scheiterte die Borussia zwar um drei Punkte an der Qualifikation für die Regionalliga, "aber wir hatten eine super Rückrunde gespielt". Als Indiz führt Erhardt an, "dass wir sogar vier Punkte mehr erspielt hatten als der große 1. FC Saarbrücken". Die Mannschaft habe gut funktioniert, die Hierarchie stimmte.

Doch sie verlor mit dem Nichtaufstieg auch ihr Gesicht. "Wir hatten es versäumt, bereits im Januar einige Leistungsträger längerfristig an den Verein zu binden", erklärt der Trainer. Und so kam es, dass Lars Rheinheimer zum FC Homburg ging, Mahir Sahin wechselte nach Worms, Ewald Bucher zum SC Friedrichsthal, Enver Marina und Nabil Dafi zum FCS. "So gesehen, war es für uns eine Katastrophe, dass Saarbrücken den Aufstieg nicht gepackt hatte", sagt Erhardt.

Keine Schulden, kein Geld

Die Mannschaft verlor also ihr Gesicht. Doch warum hat die Borussia die Verträge nicht bereits im Januar verlängert? Weil kein Geld da war. "Ich sage es mal mit den Worten unseres Vorsitzenden Kurt Heidrich", so Erhardt: "Wir haben keine Schulden, aber auch kein Geld."

Die Spieler waren weg, doch die Ansprüche bei Anhängern blieben. Zwar kamen viele neue Akteure, doch die zeigten nicht das, was Verein und Fans sich von ihnen versprachen. "Wir hatten einen kleineren Motor und wollten trotzdem vorne mitfahren. Das hat nicht geklappt", sagt Erhardt.

Vor allem im Sturm hapert es. Lediglich 23 Tore hat die Borussia erzielt. Borussia Neunkirchen steht auf Platz neun der Tabelle - und will spätestens in der Winterpause wieder ihr Gesicht wechseln. Mit fünf Spielern hat der Verein bereits abgesprochen, dass sie sich im Winter einen neuen Club suchen sollen: Edson Siasia, Serge Dim Etong, Kai Hillmann, Manuel Hubo und Mareks Zunters. Mit zwei weiteren will der Club noch sprechen. Kommen diese Spieler von der Gehaltsliste, will Erhardt die Mannschaft "in allen Teilen verstärken".

Zusätzlich hat der Verein 13 Talente aus der A-Jugend, die um die Meisterschaft in der Regionalliga mitspielt, an sich gebunden. Darüber hinaus laufen seit geraumer Zeit Gespräche mit Sponsoren, "die bisher sehr gut verlaufen", sagt Erhardt: "Wir haben Konzepte erarbeitet, die mittel- und langfristig die Dritte Liga zum Ziel haben." Sollten das Geld nicht fließen, sieht Erhardt schwarz. "Sollten wir es nicht schaffen, unser Budget zu erhöhen, spielt die Borussia in der Oberliga-Spitze keine Rolle mehr." Spätestens dann hätte sie ihr Gesicht verloren.

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