Als die Kumpel nach Kupfer gruben

Nohfelden. "Kupfer- und Blei-Erz-Bergbau bei Walhausen im pfalz-zweibrückischen Amt Nohfelden im 15./16. und im 18. Jahrhundert" ist das Thema des dritten Nohfelder Geschichtsabends am kommenden Donnerstag, 3. April, um 19 Uhr in der Köhlerhalle Walhausen. Referent ist Klaus W. Stephan vom "Historischen Bergwerksverein Walhausen"

 Kupfer- und Erzbergbau gibt es hierzulande nicht mehr. Foto: SZ

Kupfer- und Erzbergbau gibt es hierzulande nicht mehr. Foto: SZ

Nohfelden. "Kupfer- und Blei-Erz-Bergbau bei Walhausen im pfalz-zweibrückischen Amt Nohfelden im 15./16. und im 18. Jahrhundert" ist das Thema des dritten Nohfelder Geschichtsabends am kommenden Donnerstag, 3. April, um 19 Uhr in der Köhlerhalle Walhausen. Referent ist Klaus W. Stephan vom "Historischen Bergwerksverein Walhausen". Der Vortrag wird illustriert mit Lichtbildern von Wolfgang Kilian - ebenfalls vom HBVW. Der Bergbau im pfalz-zweibrückischen Amt Nohfelden ist erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1454 erwähnt. Die in unmittelbarer Nähe zur Nohfelder Burg errichtete Kupfer- und Silberschmelze wird ebenfalls schon im 15. Jahrhundert erwähnt. Besonders während der Regierungszeit des Zweibrücker Herzogs Wolfgang - von 1532 bis 1569 - wurde der nordpfälzer Bergbau großzügig gefördert. Ein besonderer Augenmerk lag auf der erwünschten Silbererzeugung, um in Münzwesen anderer Staaten mithalten zu können. Allerdings erfüllten sich die Erwartungen des Herzogs Wolfgang in keinster Weise. Mit dem Tod des besagten Herzogs im Jahr 1569 in Frankreich brach fast die ganze bergbauliche Herrlichkeit zusammen. Man hatte sich verspekuliert, und es waren teilweise Leute am Werk, die nicht für das Herzogtum, sondern für sich selbst wirtschafteten. Dies war zwar noch nicht das Ende des nordpfälzer Erz-Bergbaus, es gab ja immerhin noch rentable Quecksilber-Bergwerke im Bereich Obermoschel und Umgebung. Aber die Kupfer- und Bleigruben in unserer Gegend wurden bei weitem nicht mehr so großzügig gebaut. Schließlich ereilte die Region, wie so viele im ganzen deutschen Land, das Schicksal der Wirren des 30-jährigen Krieges, fast durch das ganze 17. Jahrhundert hindurch. Der Krieg selbst wird zwar in den Zeitabschnitt von 1618 bis 1648 datiert, aber die "Nachbeben" dauerten wesentlich länger. Das Montanwesen brach fast im gesamten Reich zusammen. Man konnte auch in anderen Regionen beobachten, dass der Bergbau während dieser Zeiten komplett darnieder lag. Erst im 18. Jahrhundert ließ sich bei uns wieder ein merklicher Aufschwung in bergbaulicher Hinsicht erkennen. Die Gruben bei Walhausen wurden ab 1720 neu verliehen, nachdem zuvor eine Besichtigung auf Veranlassung des Zweibrücker Herzogs Gustav Samuel Leopold stattgefunden hatte. Das Ende dieser 2. Bergbauperiode kam gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Alle Anstrengungen, diesen Bergbau im 19. Jahrhundert und auch noch im 20. Jahrhundert wieder aufzunehmen, blieben in der Versuchsphase stecken. Letztlich kam man in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zur Erkenntnis, dass ein wirtschaftlicher Erzbergbau in unserer Region, im Bereich der Oberen Nahe, nach heutigen Gesichtspunkten nicht mehr möglich ist. Geblieben sind Bergbau- und Bergwerksakten aus der aktiven Zeit und die teilweise noch befahr- oder begehbaren Gruben mit ihren Stollen, Strecken, Schächten und Abbau-Weitungen, Halden, Wasserdämme und sonstige Relikte, die an die vergangene Zeit erinnern. Um die Aufarbeitung, ebenso wie um die Erforschung der noch vorhandenen Grubenbaue bei Walhausen, kümmert sich der Historische Bergwerksverein Walhausen in Kooperation mit dem zuständigen Bergamt Saarbrücken. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort