Jubiläumskonzert in Nohfelden 25 Jahre als Gruppe vereint und kein bisschen leise

Nohfelden · Mit einem Potpourri, bestehend aus dem Besten aus allen Programmen seit der Gründung 1994, hat die Kleinkunst-Formation A.L.U. BABA das Publikum im Rathaus in Nohfelden begeistert. Heiter, besinnlich und stets irgendwie familiär ging es zu beim Auftritt der drei Protagonisten A wie Alexander Aatz, bekannt auch als Alex Sander, L wie Lutz Rüdiger Schultze, bekannt auch unter dem Kürzel L.S.D.

 Die Formation A.L.U. BABA feierte 25. Geburtstag. Beim Jubiläumskonzert in Nohfelden erinnerten sich die Mitglieder an die gemeinsame Zeit.

Die Formation A.L.U. BABA feierte 25. Geburtstag. Beim Jubiläumskonzert in Nohfelden erinnerten sich die Mitglieder an die gemeinsame Zeit.

Foto: Ralf Mohr

(Lutz Schultze Deutschland) und U wie Ulrike Kielnhofer-Schultze, die auch schon unter dem Synonym U.K.W – die Abkürzung für ihren früheren Namen Ulrike Kielnhofer-Walther – bekannt war.

„Während der vergangenen 25 Jahre hat man durch Stress im Job oder sonstige Einflüsse schon das eine oder andere Mal überlegt, soll man die Bühnenarbeit wirklich weiter machen? Aber irgendwie haben wir immer wieder zueinander gefunden, auch wenn zwischendrin schon mal der Umfang der Arbeit verringert wurde. Und so sind wir dabeigeblieben und machen immer weiter, auch als Oldies oder besser Edelhippies“, erklärte die aus der Steiermark stammende Ulrike Kielnhofer-Schultze vor dem Auftritt. „Wir sind halt unverbesserlich“, kommentierte Lutz Schultze, Ehemann und Bühnenpartner von Ulrike. Er habe die Gruppe eigentlich schon aus Altersgründen verlassen wollen. „Aber dann bliebe von A.L.U. ja nur das AU übrig, und das konnte ich ihnen dann doch nicht antun“, sagte der 76-jährige gebürtige Berliner schmunzelnd. Alexander Aatz ist durch Zufall zu der Gruppe gestoßen. Eigentlich sollte er den Schultzes beibringen, ein Instrument zu spielen. Aber nach langen und mühevollen Versuchen hat der Musik- und Klangtherapeut das aussichtslose Unterfangen aufgegeben und übernimmt seitdem eben selbst den musikalischen Part in der Formation.

„Es gab so viele schöne Momente während der vergangenen 25 Jahre“, blickte Ulrike Kielnhofer-Schultze zurück. So beispielsweise ein Auftritt beim Rundfunk in Graz in Österreich. Übereinstimmend fanden die drei den Rittersaal in Hartberg phänomenal. Allein schon wegen der Akustik im Schloss. Bei anderer Gelegenheit in Hartberg gipfelte der Auftritt in der Krönung des Gastgebers zum König von Bayern inklusive Krone und Mantel. „Wir haben auch einen Auftritt vor lauter schwerer Jungs im Knast in Graz gehabt“, erinnerte sich Ulrike weiter. „Wir hatten kaum den ersten Ton gesungen, da war da schon ein Aufstand unter den Häftlingen“, erzählte Alexander. „Das erste Wort im Text war Grab, und da ging das Gejohle schon los. Offenbar hatten die Knastbrüder das wohl als Aufforderung verstanden, waren doch ein paar Tage zuvor durch das Graben eines Tunnels zwei Insassen der Justiz entfleucht“, ergänzte Lutz.

Auch auf einer Lkw-Ladefläche in einer Autowerkstatt sind sie schon einmal aufgetreten. „Es gab nur eine Sache, die wirklich fies war“, erinnerte sich Lutz weiter. „In einem Lokal in der Pfalz wurde an einem Tisch während des Auftritts nur gehustet und gelacht und sich laut unterhalten und mit den Stühlen gescharrt. Am Ende haben wir erfahren, dass die Gäste von der Konkurrenz geschickt waren, um zu stören.“

Insgesamt mehr als zwei Stunden dauerte das Programm im Rathaus in Nohfelden. Die Mischung aus Hochdeutsch, steirischer Mundart und Berliner Einflüssen ist es, was A.L.U. BABA so einzigartig macht. Die Verbindung von Musik und Texten hatte auf jeden Fall den Nerv des Publikums getroffen, und so mancher freute sich wohl schon auf die nächsten 25 Jahre mit dem Trio.

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