Herren der Kreuze und GrenzsteineBürger sind zur Mithilfe aufgerufen

St. Wendel. Im Kreis St. Wendel ist eine systematische Erfassung aller alten Wegekreuze und Grenzsteine in die Wege geleitet worden. Bei einem Treffen im Hiwwelhaus in Alsweiler verständigten sich jüngst die Vertreter von rund 20 Heimatkunde- und Geschichtsvereinen darauf, in Kürze mit der konkreten Arbeit zu beginnen

 Grenzsteine markieren geschichtliche Zeitläufte. Foto: SZ

Grenzsteine markieren geschichtliche Zeitläufte. Foto: SZ

St. Wendel. Im Kreis St. Wendel ist eine systematische Erfassung aller alten Wegekreuze und Grenzsteine in die Wege geleitet worden. Bei einem Treffen im Hiwwelhaus in Alsweiler verständigten sich jüngst die Vertreter von rund 20 Heimatkunde- und Geschichtsvereinen darauf, in Kürze mit der konkreten Arbeit zu beginnen. Sie wird von vier Kuratoren geleitet, die jeweils für zwei Gemeinden zuständig sind und die die Arbeit in den einzelnen Orten koordinieren. Nonnweiler und Nohfelden werden von Edgar Schwer aus Otzenhausen betreut, dem Ersten Vorsitzenden des Vereins für Heimatkunde Nonnweiler. Für Namborn und Oberthal ist Rüdiger Andres zuständig, der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins Namborn. Kurator für Tholey und Marpingen ist Herbert Jäckel vom Verein für Heimatgeschichte Hasborn-Dautweiler. Um die Gemeinde Freisen und die Stadt St. Wendel wiederum kümmert sich als Koordinator Reimund Benoist, der langjährige Vorsitzende des Dörrenbacher Heimatbundes.Abstimmen mit Denkmalamt Die Kuratoren werden in nächster Zeit mit den historischen Vereinen der betreffenden Gemeinden Kontakt aufnehmen und sich auch mit dem Landesverband historisch-kultureller Vereine sowie dem Landesdenkmalamt abstimmen. Auch eine Zusammenarbeit mit dem Katasteramt ist in die Wege geleitet. Es wurden ferner bereits Erfassungsbögen erarbeitet und technische Fragen geklärt, etwa die Recherchen bei den zuständigen Behörden und der mögliche Einsatz einer Spezialkamera für die kartographische Erfassung der Objekte. Einzelne Forscher nannten auch archivalische Quellen, aus denen beispielsweise frühere Grenzverläufe ermittelt werden können. Besonderes Interesse genießen dabei im St. Wendeler Land die Grenzen des ehemaligen Saargebietes sowie die Trennungslinien zwischen den großen Territorien, die bis zur französischen Revolution 1789 oder später dann im 19. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Landkreises St. Wendel bestanden. Dies sind zum Beispiel das Fürstentum Nassau-Saarbrücken, das Herzogtum Lothringen, das Kurfürstentum Trier, das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, die Königreiche Preußen und Bayern sowie die Herzogtümer Birkenfeld (oldenburgisch) und Lichtenberg (coburgisch). redSt. Wendel. Der Präsident des Landesverbandes historisch-kultuereller Vereine, Dr. Johannes Schmitt (Foto: SZ), rief bei der Versammlung in Alsweiler alle Bürger des Landkreises, die sich für alte Wegekreuze und Grenzsteine interessieren, zur aktiven Mitarbeit an dem Projekt auf. Sie sollten mit ihrem örtlichen Heimatkunde- und Geschichtsverein in Verbindung treten. Ihre Mitarbeit sei erwünscht, auch wenn sie keine Mitglieder des betreffenden Vereins seien. Die Erfassung der Grenzsteine und Wegekreuze fügt sich ein in das Programm "Steinreich" der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land und wird mit EU-Mitteln finanziell gefördert. Unter anderem ist eine Dokumentation der Kleindenkmäler in möglichst allen Orten des Kreises St. Wendel im Internet geplant. Die besonders interessanten und wertvollen Objekte sollen außerdem in einem Buch zusammengefasst werden. Ein erstes Treffen der Vereine, bei dem der Startschuss gegeben wurde, hatte bereits im Juli auf dem Wendalinushof in St. Wendel stattgefunden. red Auskünfte erteilt Dr. Johannes Schmitt, Telefon (0 68 87) 88 95 94 oder 88 90 55.

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