Schulcontainer gegen Platznot

Oberkirchen · Abwarten, ob sie dauerhaft gebraucht werden: Blecherne Anbauten an der Grundschule bieten seit Schuljahresbeginn zusätzlichen Platz. Sie sind ein Provisorium, weil die Verantwortlichen nicht daran glauben, dass ein Anbau nötig ist. Freisens Rathauschef geht von sinkenden Schülerzahlen aus.

 Vorläufiger Standort: Diese Bürocontainer vergrößern das Platzangebot der Grundschule in Oberkirchen. Wie lange sie gebraucht werden, ist noch unklar. Fotos: Bonenberger & Klos

Vorläufiger Standort: Diese Bürocontainer vergrößern das Platzangebot der Grundschule in Oberkirchen. Wie lange sie gebraucht werden, ist noch unklar. Fotos: Bonenberger & Klos

Gar nicht erst in Zugzwang kommen, das will Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD ). Daher stehen jetzt vor der Grundschule in Oberkirchen drei gebrauchte Büro-Container. Dort werden Kinder am Nachmittag betreut. Bis zu 20 Jungs und Mädels haben dort Platz. Bei den derzeitigen Anmeldezahlen wäre es eng geworden", sagt Scheer.

75 Nachmittagsplätze

Und bevor im laufenden Schuljahr Kinder abgelehnt werden müssten, denen kein Platz mehr angeboten werden kann, stelle er lieber Container auf. Derzeit seien 75 der 80 Nachmittagsplätze belegt.

Der Bauausschuss des Freisener Gemeinderats schaute sich die drei Unterkünfte auf Zeit an. Scheer stuft sie als "tipptopp" ein. Er ist nicht nur von der Ausstattung begeistert. "Zu meiner Schulzeit haben wir in deutlich schlechteren Räumen gesessen." Auch die Montage sei zügig über die Bühne gegangen. Von Transport bis Einzug seien gerade einmal drei Wochen vergangen. In dieser Zeit seien die Fertiganbauten über Strom- und Wasserleitungen ans Hauptgebäude angeschlossen worden, berichtet er.

Die Container hat Scheer der Gemeinde Tholey "abgeschwatzt", wie er es ausdrückt. Die hatte elf gekauft, brauchte aber nicht alle. "Das ist interkommunale Zusammenarbeit", deutet Scheer. Rund 15 000 Euro kostete das die Gemeinde Freisen, mit allen Nebenkosten steige der Betrag auf etwa 30 000 Euro.

Der Rathauschef sieht darin nicht nur eine kurzfristige Lösung, weil in der Nachmittagsbetreuung ab diesem Schuljahr vier statt drei Gruppen angeboten werden. Sollten die Anmeldezahlen zurückgehen, könnten die Container anderweitig genutzt werden: beispielsweise für Bastelangebote oder andere Gruppenarbeiten.

Das, so schätzt der Bürgermeister, sei wahrscheinlich schon kommendes Schuljahr der Fall. Dann rechnet er mit deutlich geringeren Schülerzahlen. Derzeit besuchen 289 Kinder die Grundschule in Oberkirchen .

 Umgesehen: In diesem eingerichteten Bürocontainer zeigt Bürgermeister Karl-Josef Scheer (rechts) Details.

Umgesehen: In diesem eingerichteten Bürocontainer zeigt Bürgermeister Karl-Josef Scheer (rechts) Details.

Und was ist, wenn die Container an der Schule gar nicht mehr benötigt werden? Kein Problem, sagt Scheer. Technisch sei es möglich, sie dann einem anderen Standort aufzustellen, wo eine neue Verwendung auf sie wartet.

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