Gymnasiale Oberstufe bald in Freisen?

Freisen · Die Gemeinschaftsschule Theley stellt Antrag auf Abitur. Nun drängt die Schulleitung in Freisen erneut auf die Einrichtung der gymnasialen Oberstufe. Aus Sicht der Schule sprechen die Anmeldezahlen für sich.

Die Zahlen sprechen für sich: Im kommenden Schuljahr 2015/16 wird die Gemeinschaftsschule Freisen 786 Schüler haben, darunter 158 Neulinge in sechs Eingangsklassen. Damit ist die Freisener Schule die mittlerweile größte ehemalige Erweiterte Realschule des Saarlandes und zugleich auch landesweit die Gemeinschaftsschule mit den meisten Anmeldungen.

Vor dem Hintergrund dieser Zahlen ist die Schulleitung der Gemeinschaftsschule Freisen froh über den jüngsten Vorstoß der Gemeinschaftsschule Theley und des Tholeyer Gemeinderates (wir berichteten) zur Errichtung einer gymnasialen Oberstufe an der GemS Theley, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Freisener Konrektorin Sara Reinert macht darauf aufmerksam, dass bereits drei Schulkonferenzen der Freisener Schule seit April 2013 in drei Resolutionen an den Landkreis St. Wendel und das Bildungsministerium Saarbrücken die Einführung einer gymnasialen Oberstufe für das Schuljahr 2017/18 beantragt hatten. So könne die jetzt von Tholey angestoßene Diskussion einer endgültig positiven Entscheidung für die Freisener Schule als künftigem Standort einer gymnasialen Oberstufe nur förderlich sein.

Die Mitglieder der Schulkonferenz, der ständigen gemeinsamen Vertretung der Schüler , Eltern und Lehrer der Schule, verweisen darauf, dass beispielsweise im vergangenen Abschlussjahrgang 85 Prozent der Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss gleichzeitig auch eine Übergangsberechtigung zum Besuch einer gymnasialen Oberstufe erworben hätten. Für die Zukunft rechnet man damit, dass mindestens 65 Schüler eines jeden Jahrgangs geeignet seien, das Fachabitur nach erfolgreichem Besuch der Klasse 12 oder die allgemeine Hochschulreife, also das Abitur , nach der Klasse 13 anzustreben. Untermauert wird diese Prognose durch die Tatsache, dass jährlich zwischen 30 und 40 Prozent aller neu in Freisen angemeldeten Kinder eine Empfehlung fürs Gymnasium mitbringen und zusätzlich verstärkt Rückläufer aus den umliegenden Gymnasien in höhere Klassen aufgenommen werden.

Diskutiert wird die noch ausstehende Entscheidung über eine gymnasiale Oberstufe derzeit auch von den Eltern, insbesondere von denen, deren Kinder im Schuljahr 2013/2014 erstmals an der zur Gemeinschaftsschule umgewandelten Freisener Schule angemeldet wurden. Sie verlassen sich darauf, dass sowohl der frühere Bildungsminister Kessler wie auch Landrat Udo Recktenwald der damaligen Schulleitung die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe zugesagt hatten.

Unterdessen ist auch klar: Wenn die Entscheidung für Freisen fällt, sind damit auch bauliche Maßnahmen verbunden. Sara Reinert: "Auf der Basis der momentanen Anmeldezahlen und der sich daraus ergebenden Übergangsberechtigungen brauchen wir für die Oberstufe neue Klassensäle, Gruppen- und Fachräume." Für sinnvoll hält es die Konrektorin auch, dass allein schon wegen der augenblicklichen Raumsituation weitere Klassenräume in diese Planung einbezogen werden.

Über die Situation will der neue Freisener Schulleiter Winfried Kreutzer mit Landrat Udo Recktenwald sprechen. Er wird dabei auch darauf hinweisen, dass sich die Entwicklung seiner Schule seit Bestehen im Jahr 1993 stetig nach oben entwickelte. Und dies, obwohl eine Prognose des Ministeriums für Bildung und Sport im Jahr 1994 etwas ganz anderes prognostizierte: Für das Schuljahr 2015/2016 ging man damals von 266 Schülern aus, die die Freisener Schule besuchen werden. Aufgrund kontinuierlich erfolgreicher Arbeit in den zurückliegenden Jahren - die Schule darf sich unter anderem zu den 15 besten Schulen Deutschlands zählen - wird diese Zahl nun um 520 Schüler nach oben korrigiert. Fakten, die aus Freisener Sicht weitere Entscheidungen erfordern.

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