Gute Ideen statt Hilfssheriffs

Freisen · Die Verkehrssituation im Ort sorgt bei vielen Freisener Bürgern seit langem für Unmut. Um ihnen Gehör zu geben, fand ein Präventionsstammtisch statt. Die Bürger sollen ihre Ideen präsentieren können.

Zu schnelles Fahren, rücksichtsloses Falschparken, Gefahren für Fußgänger und dauernder Lärm: Der Freisener Straßenverkehr ist mitunter ein heißes Pflaster. "Seit Jahren gibt es Beschwerden von den Bürgern", berichtet Ortsvorsteher Gerd Bonenberger.

Im Fokus steht zum einem der starke Verkehr in der Bahnhofsstraße sowie der Baumholder Straße. Ein Lärmkartierungsgutachten, das die Gemeinde beim Birkenfelder Umwelt-Campus in Auftrag gegeben hatte, habe ergeben, dass diese beiden Strecken zu den lautesten im ganzen Saarland zählen. Viele Auto- und Lastwagenfahrer hielten sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit. Zusammen mit Autos, die ordnungswidrig abgestellt werden, komme es zu brenzligen Situationen, weil die Straße aus Richtung der Autobahnabfahrt schlecht einsehbar sei. Bonenberger: "Wir können von Glück sprechen, dass dort noch kein schlimmer Unfall passiert ist." Ebenso werde das Tempolimit von 30 Stundenkilometern im Bereich der Schule oft missachtet.

Um die Bevölkerung zu informieren, hat der Ortsrat einen Präventionsstammtisch im Feuerwehrhaus veranstaltet.

Bürger entscheiden mit

Gerhard Bier, Freisener Bürger und Polizeiangestellter in Kaiserslautern, stellte die Präsentation vor. Ziel soll es sein, die Bürger in weitere Planungen miteinzubeziehen. Der Leiter der Polizeiinspektion Nohfelden-Türkismühle, Gernot Müller, war ebenfalls anwesend: "Es ist ein gutes Signal, die Bürger mit ins Boot zu holen." Mögliche Maßnahmen sind indes nicht abhängig von einer Entscheidung des Ortsrates. Beispielsweise ist das Aufstellen einer Lärmschutzwand an die Zustimmung des Landes gebunden. Bonenberger spricht von ersten Schritten zum Erstellen eines Leitbildes für zukünftige Entscheidungen der Freisener Ortspolitik.

Den rund 40 anwesenden Bürgern wurden Fragebögen ausgehändigt, in denen sie ihre Sorgen sowie ihre Bereitschaft zum Verbessern der Situation mitteilen konnten. "Wir suchen keine Hilfssheriffs, aber gute Ideen sind gefragt," stellt Bonenberger klar. Bei einem zweiten Treffen Mitte Juni sollen die Ideen ausgewertet und Arbeitskreise einberufen werden. Weitere Präventionsstammtische zu den Themen öffentliche Sicherheit und medizinische Versorgung von Demenz-Erkrankten sind geplant.

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