Serie Mir sprooche üwwerALL Die ISS — ein Megalabor über der Erde

Während Astronaut Matthias Maurer ein Foto der Raumstation schickt, haben zwei seiner Fans das Wunderwerk der Technik mit Lego-Steinen nachgebaut.

Mit diesen Bildern grüßen die Saarländer ihren Astronauten
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Foto: M. Maurer/ESA/NASA

Sie ist das größte Objekt, das Menschen jemals ins Weltall transportiert haben: Einschließlich der Solarsegel hat die Internationale Raumstation (ISS) eine Spannweite von 109 Metern. Das entspricht etwa der Länge eines Fußballplatzes. Mehr als 40 Flüge waren notwendig, um all ihre Bauteile in die Umlaufbahn zu befördern. Am 20. November 1998 startete eine russische Proton-Rakete mit dem ersten Modul Sarja in den erdnahen Orbit. Daran befestigte die Mannschaft des Space Shuttles Endeavour 16 Tage später das amerikanische Unity-Modul.

Im Laufe der nächsten vier Jahre kamen viele weitere Komponenten hinzu. Die ISS wuchs zur komplexesten Maschine heran, die je gebaut worden ist. Während Sarja rund 20 Tonnen auf die Waage brachte, wiegt die Station inzwischen etwa 450 Tonnen. Sie bietet Astronauten einen Wohn- und Arbeitsraum von zirka 1200 Kubikmetern. Somit ist das fliegende Labor geräumiger als der Innenraum eines Jumbojets.

Wie gigantisch die ISS ist, verdeutlicht ein Foto, das der saarländische Raumfahrer Matthias Maurer aufgenommen hat. Es zeigt sein aktuelles Zuhause bei Sonnenuntergang. Wegen der besonderen Lichtverhältnisse schimmert die robuste Hülle des Kolosses in einem goldenen Farbton. Ein beeindruckender Anblick, der auch die Brüder Levin (zwölf Jahre) und Lenn Tritz (neun Jahre) aus Gronig fasziniert. Die beiden sind echte Weltraum-Hardcore-Fans und haben die ISS aus Lego-Steinen nachkonstruiert. Bauzeit: viereinhalb Stunden.

Ein Foto des Modells haben sie per E-Mail an die Redaktion geschickt. Darin steht auch: „Lenn wollte unbedingt noch sein Space-Shuttle von Lego mit auf das Bild bringen, weil er sich schon sehr lange für die Raumfahrt interessiert.“ Der Neunjährige stand übrigens auch bei der Pre-Launch-Party in der Bliestalhalle auf der Bühne und durfte dem Astronauten während der Live-Schalte nach Florida Fragen stellen.

Ein großer Fan des Raumfahrers ist auch Levi Wommer aus Walhausen. In seinem Brief an Maurer erklärt er: „Ich interessiere mich sehr für Dich und alles, was Du auf der ISS machst. Meine Oma hebt mir alle Saarbrücker Zeitungen auf, in denen du vorkommst. Ich schneide die Artikel aus und hefte sie in einem Ordner ab.“ Besonders spannend findet Levi ein Experiment zu bakterienabweisenden Oberflächen, das der Astronaut aus der Gemeinde Oberthal auf der ISS betreut. „Das wäre richtig cool, wenn man sich später nirgends mehr anstecken könnte“, schreibt der Siebenjährige.

Zu seinem Brief sendet Levi auch ein Foto, das ihn gemeinsam mit seinem Opa bei einem Besuch des Weltraum-Ateliers in Mosborg-Richweiler zeigt. Dort durften die beiden in der Apollo-13-Kapsel Platz nehmen. Im Cockpit fühlten sie sich wie echte Astronauten – auch wenn das Raumschiff mit einer Gesamtmasse von 1,5 Tonnen und einer Länge von 6,8 Metern nicht ganz mit der ISS mithalten kann.

SZ-Leserin Ulrike Wommer mit ihrem Foto von Raumfahrt-Fan Levi hat den siebten Teil der SZ-Aktion „Mir sprooche üwwerALL“ gewonnen.

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