Wahrlich spektakulär war die Eröffnung des 37. Ottweiler Altstadtfests am Freitagabend auf dem Schlosshof. Bürgermeister Holger Schäfer schwang beim traditionellen Fassanstich zum ersten Mal den Holzhammer und sorgte dabei für einen Dusche der besonderen Art. Zunächst gelang es ihm nicht, das Bier mit einem einzigen kräftigen Schlag fließen zu lassen. Das Holzfass wurde nach mehreren Fehlversuchen auf den Rücken gelegt und Schäfer zog an dem Zapfhahn, weil die Gummidichtung verrutscht war. Daraufhin schoss eine goldbraune Fontäne aus dem Fass und ergoss sich über zwei Hobbyfotografen. "Das ist eben live", sagte der Bürgermeister lachend. "Das bedeutet dann zehn Freibier weniger."

Nach dieser ungewollten Showeinlage hatte Karlsberg-Bierkönigin Konstanze I. aber noch ausreichend Gerstensaft, den sie an die Besucher des Altstadtfests verteilen konnte. Die Bierdusche erklärte Schäfer gegenüber der SZ wie folgt: "Ich habe den Fassanstich natürlich vorher einmal geübt, aber so ein Holzfass ist dann wieder ein ganz anderes Kaliber."

In den vergangenen Wochen war die Stadt Ottweiler - bedingt durch die starken Regenfälle - gezwungen gewesen, Veranstaltungen wie die offizielle Eröffnung des "Panoramaturms Betzelhübel" sowie den Künstlertreff abzusagen. "Der Wetterbericht sagt, dass es dieses Wochenende nicht regnen soll", sagte Holger Schäfer bei der Eröffnung und er sollte recht behalten. Sowohl Samstag und Sonntag zeigte sich das Wetter von seiner besseren Seite; lediglich stärkere Windböen fegten durch die Altstadt.

Familie Hub aus Steinbach freute sich über das trockene Wetter. Sie nutzte den Kinderflohmarkt am Samstagnachmittag, um den Dachboden zu entrümpeln und lauschte mit einem Ohr der Zaubershow von Kalibo, der auf der Sparkassen-Bühne auf dem Rathausplatz auftrat. Im Gegensatz zum letzten Jahr, war die Goethestraße nicht mehr Teil der Festfläche. "Ich wollte wieder die klassische Runde über das Pauluseck herstellen", sagte Gerrit Oestreich von der Stadt Ottweiler, Organisator des Altstadtfests. Wie in den Jahren zuvor strebte die Stadt Ottweiler 10 000 Besucher täglich an. Allerdings war im Vergleich zu 2012 gerade am Samstagabend sichtlich weniger los - keine schiebenden Menschenmassen. Das tat der gewohnt guten Stimmung aber keinen Abbruch. Wie auch am Sonntag, lockten ein recht klarer Himmel, unzählige Leckereien sowie Live-Bands zahlreiche Ottweiler Bürger aus ihren Häusern.