So muss Kirche sein

Kleinblittersdorf ist seit ein paar Tagen Schauplatz einer ganz besonderen Weihnachtsgeschichte. Die kleine Familie Kardahi fand auf der Flucht vor den Schrecken des syrischen Bürgerkrieges an der Oberen Saar mehr als nur ein Dach über dem Kopf.

Pfarrer Andreas Müller sagte nicht Nein, als die Gemeinde ihn um Hilfe bei der Wohnungssuche bat. Und Menschen aus Müllers Pfarreien sagten auf die Frage, ob sie den Syrern helfen wollen, Ja. Rami Kardahi, seine Frau Dima und Töchterchen Christa leben seit etwa zwei Wochen in der Auersmacher Pfarrerwohnung. Den Weg in die benachbarte Kirche gingen die drei schon oft und gern. Begrüßt von Pfarrer Müller und von Messe-Besuchern. Die Kardahis sind Christen, in Syrien eine bedrohte Minderheit.

Ihre Geschichte in Deutschland dürfte noch nervenzehrende Kapitel bieten. Denn das Asylverfahren läuft ja gerade erst. Aber am guten Beginn in Kleinblittersdorf haben Menschen mitgewirkt, die für die weiteren Teile hoffen lassen. Zum Beispiel ein Pfarrer, der Taten sprechen lässt, wenn es ums Christsein geht. Einer, dem nicht starre Regelwerke wichtig sind, sondern für den Hilfe zählt, die ankommt. Schnell und ohne bürokratische Umwege. In Kleinblittersdorf und den Dörfern ringsum findet sein Anliegen offene Ohren, wie die vielfältige Hilfe für die Kardahis beweist. So muss Kirche sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort