Schritt für Schritt geht's vorwärts

Nonnweiler. Die Bäume sind gefällt, das Gelände ist modelliert, der nächste Ausbauschritt des Otzenhauser Archäologie- und Keltenparkes kann in Angriff genommen werden. Einstimmig hat der Gemeinderat Nonnweiler den Plan für den Bau eines Keltengehöftes im Park beschlossen.Der erste Bauabschnitt ist mittlerweile fast abgeschlossen. Das sagte Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos)

 So sieht es aktuell im Keltenpark bei Otzenhausen aus. Foto: Bonenberger & Klos

So sieht es aktuell im Keltenpark bei Otzenhausen aus. Foto: Bonenberger & Klos

Nonnweiler. Die Bäume sind gefällt, das Gelände ist modelliert, der nächste Ausbauschritt des Otzenhauser Archäologie- und Keltenparkes kann in Angriff genommen werden. Einstimmig hat der Gemeinderat Nonnweiler den Plan für den Bau eines Keltengehöftes im Park beschlossen.Der erste Bauabschnitt ist mittlerweile fast abgeschlossen. Das sagte Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos). Begonnen haben die Arbeiten im Herbst mit umfangreichen Rodungsarbeiten auf dem Gelände des künftigen Parkes am Fuße des Hunnenringes an der Landstraße zwischen Otzenhausen und Züsch. "Das Gelände ist modelliert und terrassiert", so der Bürgermeister. Die Freiluftarena ist bis auf kleinere Arbeiten fertig. Zudem sind die notwendigen Leitungen verlegt, für Wasser, Abwasser, Strom, zum Beispiel. Nun wird das gesamte Gelände noch eingezäunt. "Bis Sommer sind wir mit der Erschließungsinfrastruktur fertig", sagt der Bürgermeister. 560 000 Euro sind dann investiert, 70 Prozent dieser Kosten trägt das Land, weitere zehn Prozent kommen vom Landkreis.

Nächstes Projekt ist nun der Bau eines Keltengehöftes auf einer etwa 50 mal 50 Meter großen Fläche innerhalb des Keltenparkes. Zehn bis zwölf Gebäude sollen hier in den kommenden Jahren bis 2015 entstehen. "In diesem Jahr wollen wir ein Wohnhaus, einen Stall und ein Handwerkshaus errichten, also mit drei Gebäuden beginnen", sagt Hauptamtsleiter Michael Borre. Das Wohnhaus wird etwa acht mal vier Meter groß. Dabei legt die Gemeinde Wert darauf, dass die Gebäude originalgetreu errichtet werden. Als ob die Kelten diese selbst gebaut hätten. Das heißt zum Beispiel, dass die Holzstämme nicht maschinell bearbeitet werden, sondern durch Handarbeit mit Beilen hergerichtet werden. Und schon beim Bau der Häuser sollen Interessierte zuschauen können. Borre: "Schon die Rekonstruktion wird ein Event."

Dass die kleine Keltensiedlung diesen historischen Ansprüchen genügen wird, dafür hat sich die Gemeinde einen Fachmann ins Boot geholt. Der Gemeinderat hat den Experten für historische Bauforschung, Stefan Uhl, aus Warthausen mit der Planung und Bauleitung beauftragt. Die Planungskosten für das komplette Gehöft, das bis 2015 fertig sein soll, belaufen sich auf 87 000 Euro.

Wenn die ersten Gebäude stehen, wird es auch die ersten Aktionen und Projekte geben, die die Besucher an die keltische Zeit heranführen sollen. Die Gemeinde arbeitet eng mit dem Freundeskreis keltischer Ringwall zusammen, der schon jetzt eine ganze Reihe von Arbeitsgruppen aufgebaut hat. "Wir wollen die Keltensiedlung so schnell wie möglich mit Leben erfüllen", unterstreicht Bürgermeister Barth. Insgesamt sind in diesem Jahr 300 000 Euro an Investitionen geplant, 70 Prozent Zuschuss kommen auch hier vom Land, die zehnprozentige Förderung beim Kreis ist beantragt.

Über das Thema Kelten hinaus soll künftig auch die Freiluftarena für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden, beispielsweise für Konzerte.

In einem letzten Schritt nach 2015 soll dann ein Zentralgebäude den Archäologie- und Keltenpark abrunden. Wie groß dies werden wird, welche Funktionen es erfüllen soll, dies hängt letztlich auch von der Bezuschussung des Baus und der Folgekosten ab. Wünschenswert wäre für die Gemeinde eine Förderung aus Mitteln der EU. Barth: "Denn der Hunnenring ist ein europäisches Denkmal. "

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