Internet-Sender Ein Ruheständler im digitalen Unruhestand

Elm · Der ehemalige Bahnbeamte Klaus Petri betreibt von seinem Zuhause in Elm aus einen eigenen Internetsender.

 Klaus Petri betreibt ein Webradio mit eigenem Studio in der Einliegerwohnung seines Wohnhauses in Elm.

Klaus Petri betreibt ein Webradio mit eigenem Studio in der Einliegerwohnung seines Wohnhauses in Elm.

Foto: Dieter Lorig

Klaus Petri hat sich einen ungewöhnlichen Jugendtraum erfüllt. Sei Anfang des Jahres betreibt der 66-jährige pensionierte Bahnbeamte aus einem Studio in der Einliegerwohnung seines Eigenheims heraus einen eigenen Internetsender. Saarwelle nennt sich das Webradio des Elmers, das rund um die Uhr mit jedem PC, Tablet, Smartphone oder Internet-Radiogerät weltweit zu empfangen ist.

Seinen Hörern bietet Petri einen bunten musikalischen Mix aus Oldies, Schlagern, Blues und Smooth-Jazz. Zudem berichtet der Elmer in seinem Hörfunkprogram jeden Freitag von 20 bis 23 Uhr live über lokale Ereignisse in seiner Region oder lädt zum Talken ein. Sogar ein Außenreporter ist für das Webradio des Elmer Pensionärs im Kreis unterwegs, um O-Töne vom örtlichen Geschehen einzufangen. „Die Saarwelle versteht sich als interaktives Mitmach-Radio, bei dem die Hörer auf Wunsch via Telefon, WhatsApp oder Mail direkt an der Programmgestaltung mitwirken können“, erzählt Petri. Für ihn sei dies das Radio der Zukunft, in dem auch mal spontane Beiträge von Hörern mit auf Sendung gingen.

So kommt es auf Saarwelle immer wieder mal vor, dass Saarländer aus dem Urlaub berichten, beispielsweise von einem Kreuzfahrschiff im Atlantik oder aus Amerika sowie Asien und dabei Grüße an Verwandte und Bekannte nach Hause schicken. Eine besonders große Freude machte Petri einer syrischen Flüchtlingsfamilie, als er deren Grüße an Silvester über den Sender nach Aleppo übertrug. So wundert es kaum, dass Petri immer wieder Dankschreiben von zufriedenen Hörern bekommt.

Der Betrieb von Radio Saarwelle ist überwiegend eine One-Man-Show. Petri ist Hörfunkveranstalter, Programmdirektor, Tontechniker und Moderator in einer Person. „Radio, Funk und Tontechnik haben mich schon immer fasziniert“, erläutert Petri, der neben Radiomachen noch weitere Hobbys hat. „Ich engagiere mich ehrenamtlich in sozialen Verbänden, fotografiere gerne und bin lizenzierter Funkamateur mit dem Rufzeichen DF3VT“, erzählt der Elmer. Obwohl Petri mit seinem Webradio kein Geld verdient, verfügt er über ein professionelles Studio-Equipment, mehrere PC und Server, um seinen Hörern auch eine gute technische Qualität und Vielfalt beim Empfang des Webradios zu garantieren.

Das von ihm zu Hause produzierte Programm wird von einem kommerziellen Streaming-Portal ins Internet gespeist. „Die Verbreitung meines Radioprogramms ist für mich ebenso kostenlos wie der Empfang des Senders für die Hörer“, bestätigt der Radiomacher. Die Kosten für das Abspielen von Musik, wie beispielsweise GEMA-Entgelte, übernehme komplett der Streaming-Dienst. Im Verzeichnis der Hörfunkmedien bei der Landesmedienanstalt ist Petri als privater Rundfunkveranstalter gelistet.

Manfred Sexauer, legendärer Moderator der Europawelle Saar, habe ihn schon in seiner Jugend zum Radiomachen inspiriert, erzählt Petri. „Das führte dann dazu, dass ich mir damals einen kleinen Piratensender für UKW gebaut habe und darüber Diskomusik im Köllertal verbreitete“, verrät der gebürtige Püttlinger. Radio Saarwelle sendet heute natürlich legal. Die Internetadresse zum Empfang des Senders lautet:
https://laut.fm/Saarwelle.

Infos: Tel. (0 68 98) 5 69 07 71 (auch WhatsApp), E-Mail: Saarwelle@online.de.

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