Recht auf elterliche Fürsorge ist der Favorit

Roden. "Bist du der Politiker?", fragte der elfjährige Mike, von Klassenkameraden umringt, auf dem Pausenhof. Markus Tressel schmunzelte. "Ja, der bin ich", antwortete er, und schnell war klar, das würde ein spannender Vormittag werden. Die 17 Jungen und Mädchen waren gut vorbereitet, begrüßten ihren Gast aus Berlin mit einem Rap über die Kinderrechte musikalisch

 Rodener Kinder schildern Bundestagsabgeorndetem Markus Tressel ihre Sicht der Kinderrechte. Foto: cim

Rodener Kinder schildern Bundestagsabgeorndetem Markus Tressel ihre Sicht der Kinderrechte. Foto: cim

Roden. "Bist du der Politiker?", fragte der elfjährige Mike, von Klassenkameraden umringt, auf dem Pausenhof. Markus Tressel schmunzelte. "Ja, der bin ich", antwortete er, und schnell war klar, das würde ein spannender Vormittag werden. Die 17 Jungen und Mädchen waren gut vorbereitet, begrüßten ihren Gast aus Berlin mit einem Rap über die Kinderrechte musikalisch. Im Vorfeld hatten Evi Ohloff und Gudrun Nau von Unicef Saarbrücken gemeinsam mit Kunstlehrer Stephan Wahner in einem Projekt über die Kinderrechte mit den Kindern gelesen, gemalt, gebastelt und gesungen. Die Kinderrechte, wie etwa das Recht auf Gesundheit, wurden am 20.November 1989 als UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. Die Fragen und Anregungen, die während der Projekttage auftauchten, durften sie nun dem "echten Politiker" stellen. Als Unrecht empfanden es die Kinder, "dass es in unseren Klassen noch keine elektronische Tafel gibt, im Vogelsang dagegen schon." Nachgedacht hat Andrej darüber, "dass bei uns keine behinderten Kinder lernen können, weil wir nicht mal einen Aufzug haben." Als reger Nachrichtengucker diskutierte Mike mit Tressel über Amokläufe und Gewalt. "Es gab einen Mann, der hat einem Kind geholfen und ist dabei selbst dann gestorben", erzählte er. "Helfen sollt ihr, aber schaut immer, dass ihr Unterstützung habt", forderte Tressel die Kinder zur Zivilcourage auf.Ein ganz wichtiges Thema für die Kinder in Roden ist der Zustand der Spielplätze, Vandalismus und Verschmutzung bereiten große Probleme. Eine neue Skaterbahn, neue Spielgeräte, das wünschen sich alle Kinder der Klasse. "Geht einfach mal mit euren Wünschen und Sorgen zum Stadtrat. Auch Kinder finden hier Gehör", empfahl Tressel. "Für mich ist das wichtigste Recht das auf Gesundheit. Denn wenn man schlimm krank ist und stirbt, dann kann man die anderen Rechte nicht mehr erleben", so Jule über ihr persönlich wichtigstes Recht. In einer Abstimmung hatte die Mehrheit der Klasse das Recht auf elterliche Fürsorge als Favoriten gekürt. "Bei dem, was meine Eltern arbeiten und für mich alles tun, müsste ich ihnen eigentlich auch mal sagen, dass ich sie lieb habe", fand Tim am Ende der Stunde.

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