Großeinsatz am DRK-Krankenhaus Starker Rauch diesmal ein Ernstfall

Saarlouis · Ein riesiges Aufgebot an Einsatzkräften am Krankenhaus. Feuerwehrleute mit Atemschutz, die jeden Moment in das Gebäude vordringen werden. Ein klassisches Übungsszenario – nicht am Donnerstag, da war es der Ernstfall.

 Großeinsatz Donnerstag kurz nach Mittag: Am Krankenhaus vom DRK in Saarlouis sind die Einsatzkräfte aufgefahren.

Großeinsatz Donnerstag kurz nach Mittag: Am Krankenhaus vom DRK in Saarlouis sind die Einsatzkräfte aufgefahren.

Foto: Ruppenthal

Es ist 14.15 Uhr am Donnerstag. Die Brandmeldeanlage im Krankenhaus vom DRK in Saarlouis löst aus. Das ist eine Situation, wie sie immer wieder bei den Großübungen der Wehren und sonstigen Hilfsdienste durchgespielt wird. Jetzt ist es keine Übung. Es ist ein echter Großalarm für die Saarlouiser Feuerwehren und die Polizei.

Im ersten Stock der Klinik kommt es zu einer sogenannten Verrauchung. „Kurz und stark“ beschreibt sie später im Gespräch mit unserer Zeitung der technische Leiter des Krankenhauses, Jörn Malzahn. Sofort sind die Kräfte informiert, dass es ein Realeinsatz ist, ein Großaufgebot von Feuerwehrleuten rückt aus. Zur gleichen Zeit werden stark betroffene Bereiche in dem Stockwerk evakuiert. „20, 25 Patienten“, sagt Malzahn, werden auf andere Stationen verlegt. Das geschieht in aller Ruhe und routiniert – tatsächlich wirken sich die vielen Übungen aus. Die Menschen im Krankenhaus wissen, was zu tun ist. Im Kreißsaal, der ein Stück entfernt liegt, geht es mit der laufenden Geburt ebenfalls routiniert weiter.

Jetzt muss unbedingt die Quelle der Rauchentwicklung gefunden werden. Es wird sich als Auslöser um einen technischen Defekt irgendwo im hochkomplexen Kabel- und Versorgung-Schachtsystem der Klinik gehandelt haben. Die Feuerwehrleute mit schwerem Atemschutz bleiben eine lange Zeit bereit, ins Haus vorzudringen, auch ein Löscheinsatz könnte sofort beginnen. Der wird aber zum Glück nicht ausgerufen. Es sieht danach aus, dass keine erneute Rauchentwicklung droht.

Kurz nach 16 Uhr ist die Lage so gut wie entspannt. Die Zahl der zwischenzeitlich über 60 Feuerwehrleute kann reduziert werden, nach 17 Uhr sind sie alle abgezogen. „Es besteht keine Brandgefahr mehr“, weiß Kreisbrandinspekteur Bernd Paul gegen 17.15 Uhr der SZ auf Nachfrage zu berichten. „Jetzt sind die Haustechnik und Handwerker gefragt, die Quelle zu finden.“ Kann das denn so schwierig sein?, mag sich der Laie fragen. Es kann, bestätigt der Experte. Das Gebäude ist riesig, es könnte über vielen Decken und hinter vielen Wänden nachgeschaut werden müssen.

Doch der Feiertag wird nicht in Gefahr geraten. „Um 17.30 Uhr haben wir den Übeltäter geschnappt“, darf Malzahn wenig später der SZ erleichtert bestätigen. Das defekte Vorschaltgerät einer Leuchte war der Auslöser für die extrem dicke Luft im DRK-Krankenhaus. „Die Stationen sind wieder in Betrieb“, berichtet der technische Leiter. Bis auf vier Patientenzimmer, die einer Grundreinigung unterzogen werden müssen und erst Freitag wieder genutzt werden können, sind auch alle Räume wieder belegt.

 Noch ist nicht sicher, ob die Feuerwehrleute möglicherweise im Krankenhaus retten und löschen müssen. Zum Glück wird beides nicht erforderlich werden.

Noch ist nicht sicher, ob die Feuerwehrleute möglicherweise im Krankenhaus retten und löschen müssen. Zum Glück wird beides nicht erforderlich werden.

Foto: Ruppenthal
 Der Rauch hat sich verzogen. Wahrscheinlich kann Entwarnung gegeben werden. Aber wo ist die Quelle des Übels?

Der Rauch hat sich verzogen. Wahrscheinlich kann Entwarnung gegeben werden. Aber wo ist die Quelle des Übels?

Foto: Ruppenthal

Etwa zwei Stunden ist die Vaubanstraße in Saarlouis während des aufsehenerregenden Einsatzes voll gesperrt. Das führt laut Polizei zu ein wenig Verkehrsbehinderungen, aber nicht zu großen Staus, „die Leute wissen, wie sie die Straße umfahren können“, ist sich eine Sprecherin der Polizei sicher. Wichtig ist ihr: „Es wurde niemand verletzt.“ Und die Geburt während des Großeinsatzes? Malzahn hat von Mutter und Kind nichts anderes gehört, als dass sie „wohlauf“ sind.

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