Offene Gespräche geben Kraft

Dillingen. Ein wenig allein gelassen fühlte sich Rosemarie Rückert mit ihren Problemen vor gut fünf Jahren. "Und es ist ja auch kein Problem, mit dem man auf die Straße geht und weitere Betroffene sucht", sagt sie. Hilfe erhielt sie in der Zeit, als ihr Sohn drogenabhängig war, beim Jugendamt

 Rosemarie Rückert (links) und Maria Knapp. Foto: Carolin Grell

Rosemarie Rückert (links) und Maria Knapp. Foto: Carolin Grell

Dillingen. Ein wenig allein gelassen fühlte sich Rosemarie Rückert mit ihren Problemen vor gut fünf Jahren. "Und es ist ja auch kein Problem, mit dem man auf die Straße geht und weitere Betroffene sucht", sagt sie. Hilfe erhielt sie in der Zeit, als ihr Sohn drogenabhängig war, beim Jugendamt. "Bei einem Gespräch hatte der Mitarbeiter dann auch gemeinsam mit mir die Idee, auf betroffene Eltern zuzugehen und gemeinsam eine Selbsthilfegruppe zu gründen", erzählt Rückert, Vorsitzende der Elternselbsthilfe für drogenabhängige und suchtgefährdete Jugendliche in Dillingen.In den Räumen des Vereins wird an diesem Samstag, 1. Oktober, bei einem Tag der offenen Tür die Arbeit, die sich stets weiterentwickelt hat, vorgestellt. Eines ist gleich geblieben: Damals wie heute ist es das offene Gespräch in der Gruppe, das den Betroffenen gut tut, weiß Maria Knapp, Honorarkraft für den Verein. Von der Selbsthilfegruppe zum Verein, das sei ein guter Schritt gewesen, dadurch habe man Eltern, aber auch Jugendlichen und Erwachsenen eine Anlaufstelle gegeben. Schnell war die Zweizimmerwohnung in der Marktstraße, die als Beratungsstelle umfunktioniert wurde, zu klein. Der Umzug in die De Lenoncourt-Straße erfolgte.

Jede Woche trifft sich der Elternkreis, täglich gibt es die Möglichkeit, Beratungsgespräche in Anspruch zu nehmen. Und dann ist da seit zwei Jahren auch noch das Sozialcafé, das aus der direkten Nachbarschaft zur Tafel entstanden ist.

Dieser Service, den der Verein anbietet, wird mittlerweile täglich genutzt und erschöpft die Raumkapazität. "Wir haben den großen Wunsch, uns räumlich zu verändern. Ein Haus, in dem unten unsere Beratungsstelle ist und darüber Zimmer für betroffene Suchtkranke sind, das wäre ein Traum", sagt die Vorsitzende. Neben diesem großen Traum von einer großen Beratungsstelle wünscht Maria Knapp sich ein Auto für den Verein. Dann könne sie noch besser die Kinder von suchtkranken Eltern an Samstagen zu den Ausflügen fahren. cim

Zum Tag der offenen Tür lädt die Elternselbsthilfe Dillingen am Samstag, 1. Oktober, zehn bis 17 Uhr, in die De Lenoncourt-Straße 9 ein. Info unter Tel. (0 68 31) 70 71 34 oder (01 63) 7 66 33 08.

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