Volleyball Holz verzweifelt an der Lebacher „Gummiwand“

Lebach · Volleyballerinnen des Drittligisten TV Lebach entzaubern den TV Holz. Überraschender 3:1-Erfolg vor Rekord-Kulisse.

 Großes Kino vor großer Kulisse. Die Lebacher Volleyballerinnen (hinten) schlugen Holz mit 3:1. Hier punktet Svenja Zapp gegen den Holzer Block mit Addysen George und Tina Alles. 600 Zuschauer bedeuteten Rekord-Kulisse.

Großes Kino vor großer Kulisse. Die Lebacher Volleyballerinnen (hinten) schlugen Holz mit 3:1. Hier punktet Svenja Zapp gegen den Holzer Block mit Addysen George und Tina Alles. 600 Zuschauer bedeuteten Rekord-Kulisse.

Foto: Thiel Achim/Achim Thiel

Knapp 600 Zuschauer bekamen am Sonntag in der randvollen Sporthalle in Lebach ein tolles Volleyball-Derby zwischen dem TV Holz und dem TV Lebach geboten. Sie wurden Zeuge von umkämpften Ballwechseln, emotionsgeladenem Spiel und sahen einen überraschenden Sieger.

Dass der TV Lebach den Holzer Volleyballerinnen Paroli bieten kann, bewies er bereits im Hinspiel (1:3) der dritten Liga in Saarbrücken. Dass die Mannschaft von Trainer Philipp Betz aber auch in der Lage ist, gegen den Favoriten zu gewinnen, zeigte sie am Wochenende – und das vor einer Rekord-Kulisse in der bis auf den letzten Platz besetzten Großsporthalle. „Erwartet hat das absolut keiner“, freute sich nach der Partie die stellvertretende Spielführerin der Lebacher und ehemalige Holzer Spielerin Svenja Zapp.

Der Plan von TVL-Trainer Betz, den gefährlichen Holzer Angriff schon im Aufbau zu stören, sollte aufgehen. Dennoch tat sich die Heimmannschaft zu Beginn schwer mit dem hochgewachsenen Block der Gäste. Holz setzte sich auf 13:8 ab – und alles schien seinen erwarteten Lauf zu nehmen. Doch Lebach kam mit jedem Ballwechsel besser in die Partie und glich beim 16:16 aus. „Monsterblock“, tönte es durch die Halle, nachdem Katharina Hanke einen Holzer Schmetterball zum 24:22 und in zwei Satzbälle für Lebach verwandelt hatte. Kurz später ging der Satz nach einem Fußfehler von Holz an Lebach. „Es war ganz wichtig, den ersten Durchgang zu gewinnen“, bestätigte auch Betz.

Den Grundstein für den ersten Holzer Satzerfolg sicherte Tina Alles danach mit ihrer Aufschlagserie (4:0). Per Ass stellte Alica Zimmer einen Neun-Punkte-Vorsprung (19:10) her. Mit 25:12 ging der Durchgang deutlich an den hohen Favoriten. Wer nun aber glaubte, der Aufstiegskandidat dominiere die Partie, sah sich getäuscht. Holz produzierte viele unübliche Fehler und brachte seine Diagonal-Angreiferinnen viel zu selten in aussichtsreiche Positionen. Auch einfache Punkte durch die Mitte gelangen den Volleys zu selten. Die Konsequenz: Das 2:1 (25:16) für den TV Lebach, der auch im abschließenden vierten Durchgang Holz zermürbte. Lebach gab keinen Ball verloren, reihenweise warfen sich die Spielerinnen auf den Boden, um schon verloren geglaubte Bälle nur Zentimeter vor dem Boden zu retten und im Spiel zu halten. Die Lebacher „Gummiwand“ brachte gefühlt jeden Ball zurück über das Netz.

Über 7:4, 15:11 und 19:14 bahnte sich die Sensation an. Auch die Zuschauer spürten den nahenden Erfolg der Heimmannschaft. „Eins . . .  zwei . . .“ hallte es bei jedem Lebacher Ballkontakt von den Rängen. Nach dem 24:18 standen alle. Ein Holzer Fehler besiegelte schließlich die Niederlage für den Tabellenvierten beim Tabellensiebten und ließ die Heimmannschaft in Jubelstürme ausbrechen. Die Lebacher Spielerin der Partie, Katharina Hanke, brachte es mit einem Wort auf den Punkt: „Geil!“ Ihr Trainer Betz lobte: „Wir waren kämpferisch sehr gut, haben wenig Fehler gemacht. Und vor allem das Blockspiel war stark.“

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