Roden Schönheiten sollte man lieber nicht isolieren

Homburg/Roden · Fachmann Rainer Janke zeigte in der Rodener Kulturhalle, wie man mit Orchideen richtig umgeht.

 Über Grundlegendes zur Pflege von Orchideen informierte Rainer Janke bei der Veranstaltung der „Orchideenfreunde Saarland“.

Über Grundlegendes zur Pflege von Orchideen informierte Rainer Janke bei der Veranstaltung der „Orchideenfreunde Saarland“.

Foto: Johannes A. Bodwing

Etwas Besonderes ist für viele Blumenliebhaber die Orchidee. Mit unterschiedlichen Varianten und Farbnuancen wächst sie auf nahezu allen Kontinenten und bringt es dabei auf etwa 1000 Gattungen mit bis zu 30 000 Arten. Und „es gibt über 100 000 Kreuzungen“, stellte am Samstag Rainer Janke dar. „Es kommen jedes Jahr neue hinzu.“

Der Orchideen-Fachmann aus Weilerbach in der Pfalz informierte im Gesellschaftsraum der Rodener Kulturhalle über Wichtiges zu Düngen, Gießen, Licht und Pflege dieser Pflanzen. Zu der jährlichen Veranstaltung des Vereins „Saarländische Orchideenfreunde“ waren rund 90 Zuhörer gekommen. Die fand am Samstag erstmals in der Kulturhalle statt, vor allem deshalb, weil dort ein ausreichendes Parkplatzangebot vorhanden ist.

„Im Saarland, in Lothringen und Luxemburg gibt es keine spezielle Orchideengärtnerei“, sagte Monika Burda, Vorsitzende des Orchideenvereins. Deshalb habe man seit Jahren Rainer Janke als Fachmann im Programm. Dieser schöpft aus jahrzehntelanger Erfahrung im Umgang mit und in der Zucht von Orchideen. Seine Gärtnerei hat mittlerweile 17 Beschäftigte.

„Die Orchidee ist eigentlich eine pflegeleichte Pflanze“, versicherte Burda. Es seien nur einige grundlegende Dinge zu beachten. Dazu gehörten unter anderen die passenden Standorte im Haus sowie das richtige Düngen und Gießen.

„Mit der Herkunftsregion der Orchidee wissen Sie schon, welche Ansprüche sie hat“, sagte Janke mit Pfälzer Dialekt. Der Frauenschuh beispielsweise komme auch in Deutschland vor und wachse aufrecht im Boden. Der brauche relativ kühle Temperaturen und schattige Plätze im Zimmer, sagt Janke.

Andere Orchideen säßen im Urwald auf Bäumen, seien aber keine Schmarotzer wie die Mistel. Die frei hängenden Wurzeln dieser Arten bräuchten ausreichend Licht. Deshalb empfahl Janke Übertöpfe aus Glas.
Morgens bekämen diese Pflanzen in der Natur viel Feuchtigkeit, entsprechend solle am Morgen gegossen werden. Unnötig sei destilliertes Wasser. „Ich mache mir einen Eimer Regenwasser“, sagte eine Zuhörerin. „Dünger hinein und die Pflanzen eintauchen.“ – „Eher weniger, als zu viel“, ergänzte Janke zum Dünger für Orchideen.

Dabei solle man sich an den Hauptphasen der Pflanze orientieren, der Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer sowie der Blühphase ab Herbst, sagt Janke.

Zu weiteren Tipps von Janke gehört, Orchideen nicht isoliert aufzustellen. „Stellen Sie andere Pflanzen dazu, dann verbessert sich auch das Klima und die Feuchtigkeit“, rät der Experte. Neben Informationsveranstaltungen organisieren die „Orchideenfreunde Saarland“ alljährlich die „Merziger Orchideentage“, die diesmal vom 14. bis 16. September stattfinden.

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