Alles, was ein Derby braucht

Saarlouis. Dem TV Saarlouis bleiben noch sechs Minuten, um aus einem 65:73-Rückstand gegen die Baskets 98 eine Führung zu machen. Ricky Easterling und Jimmy Lauter wechseln sich mit der Korbjagd ab und vier Minuten vor Abpfiff gelingt es dem Gastgeber, mit einem Dreier von Lauter 74:73 in Führung zu gehen. Diese Führung ließ sich der TV am Sonntag nicht mehr nehmen und gewann mit 89:82

Saarlouis. Dem TV Saarlouis bleiben noch sechs Minuten, um aus einem 65:73-Rückstand gegen die Baskets 98 eine Führung zu machen. Ricky Easterling und Jimmy Lauter wechseln sich mit der Korbjagd ab und vier Minuten vor Abpfiff gelingt es dem Gastgeber, mit einem Dreier von Lauter 74:73 in Führung zu gehen. Diese Führung ließ sich der TV am Sonntag nicht mehr nehmen und gewann mit 89:82. Es war ein Bilderbuch-Derby in der 1. Basketball-Regionalliga.

Easterling ohne Gefühl

Dieses Spiel bot alles, was die rund 450 Zuschauer von einem Saarderby erwarten konnten. Ein Spiel auf Augenhöhe, ständige Führungswechsel, Spannung, Kampf, Teamgeist und bei aller Rivalität auch sehr viel Fairness. Die Saarlouiser gewannen, bis auf das dritte, jedes Viertel knapp. Doch eigentlich hätten sie das Spiel schon in der ersten Halbzeit gewinnen können. Denn auch wenn die Gastgeber die ersten 20 Minuten mit 34:28 für sich entschieden, hätte die Führung zu diesem Zeitpunkt höher ausfallen können. Besonders Saarlouis Spitzenspieler Ricky Easterling wirkte unkonzentriert und begann das Spiel mit vier Fehlwürfen. "Dafür gibt es keine Entschuldigung. Mir hat am Anfang das Gefühl gefehlt", erklärte er. Als es am Ende dann darauf ankam, war der Amerikaner hellwach und traf.

Die Völklinger nutzten ihre Chancen und blieben dem Gastgeber immer dicht auf den Fersen. In der 13. Minute zog Saarlouis zwar mit zehn Punkten auf 25:15 davon. Doch kurz vor der Halbzeit war es der Völklinger Jonas Schikorski der sein Team mit einem Drei-Punkte-Wurf auf 28:34 heranbrachte. "Wir hatten uns vorgenommen, den Abstand zur Halbzeit gering zu halten, und das ist uns gelungen", lobte Trainer Jörg Arand.

Debüt für Timo Volk

Im dritten Viertel wurde Saarlouis nachlässig in der Abwehr und Völklingen stärker bei den Rebounds. Ivan Buntic fing mit 13 die meisten Abpraller vom Korb im ganzen Spiel. Als Trumpf zauberte Jörg Arand einen weiteren Center aufs Spielfeld. Der 2,04 Meter große Timo Volk (19 Jahre) spielt beim Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern in der 2. Regionalliga und wird in Zukunft mit Zweitlizenz auch einige Heimspiele für die Baskets bestreiten. "Wir hätten das Spiel auch gewinnen können, aber zum Schluss haben wir zu viele einfache Körbe zugelassen", sagte Volk.

Doch auch wenn es in diesem Kopf-an-Kopf-Rennen am Ende einen Sieger geben musste, waren beide Teams zufrieden. "Seit ich Trainer bin, war das das beste Spiel, das wir je in Saarlouis gemacht haben", zeigte sich Arand begeistert. Und die Zuschauer bedankten sich am Ende mit stehenden Ovationen. "Die Stimmung war super, für so was macht man Sport", freute sich TV-Center Michael Klein. Völklingens Fans vermissten hingegen Pascal Zimmer. "Ich denke, wenn Pascal mitgespielt hätte, hätten die Baskets den Vorsprung im letzten Viertel halten und gewinnen können", sagte Stefan Schmitt aus Saarlouis.

Beide Teams hätten sich von einer Stelle ein wenig mehr Interesse erhofft. "Wir hätten erwartet, dass der ein oder andere Vertreter des saarländischen Basketball-Bundes zum Spitzenspiel in die Halle kommt", bemängelte der Saarlouiser Manager Hanno Mouget.

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